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Atommüll - demnächst auch in Braunschweig?

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13 Jahre 11 Monate her #2287 von Rosenbaum
Frau Mundvoll schrieb:

Eckert hat dennoch recht, wenn er sagt, dass die Fässer bei einer Ausräumung oder Rückholung auf jeden Fall kompetent geprüft, geborgen und irgendwo gelagert werden müssen, da führt kein Weg dran vorbei. Auch nicht, wenn man fordert, dass die Fässer aus der Asse raus und irgendwo oberirdisch (beim Verursacher z.B.) gelagert und bewacht werden müssen.

Selbst dann müssen die Fässer geborgen und geprüft werden. Aber von wem? Von daher sollte das von jemanden gemacht, der davon was versteht.

Eckert hat nicht recht, weil er das Transparenz-Gebot verletzt hat, indem er das "Geschäft" in unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes vorgesehen hat, ohne die Betroffenen zu informieren.

Eckert weist auch mit recht darauf hin, dass das Thema zusehends politisiert wird - vielleicht sogar in die falsche Richtung.


Damit weist Eckert auf die Diskussion in der Braunschweiger Öffentlichkeit hin.
Hier war es vor zwei Ratssitzungen zu Bürgeranfragen aus Thune gekommen und der Rat hatte auf Antrag der Verwaltung einstimmig eine sog. Veränderungssperre für das Thuner Gebiet erlassen, weil Eckert&Ziegler eben nicht zusagen wollten, den "Problem"-Müll aus dem Thuner Gebiet raushalten zu können.

Um diese Erklärung seitens Eckert& Ziegler geht es jetzt bei der vom OB vorgeschlagenen Aufhebung der Veränderungssperre und nicht um die generelle Frage des ASSE-Mülls.

Und Eckert hat auch damit recht, dass es den Anwohnern dort und uns hier wenig nützt, wenn jeder, der die Fässer dort bergen möchte, gleich als Abzocker hingestellt wird. Da muss genauer differenziert werden.

Auch falsch, natürlich muß sich E&Z diese Abzockerei vorwerfen zu lassen, weil man seit Herbst letzten Jahres - offensichtlich zur Kurspflege der vorher eingebrochenen Aktien - die Öffentlichkeit mit Phantasien von "strahlenden Gewinnen" infolge winkender Milliardenumsätze versorgt...

Und wenn man hier nicht aufpasst, steht man mit derlei Hinweisen dann auch noch da als Argumentegeber, die Fässer doch gleich dort zu belassen und einzubetonieren, damit niemand, weder Eckert noch irgendjemand anders damit mögliche Gewinne erzielt. Und damit arbeitet man der derzeitigen Auffassung der CDU und FDP doch geradewegs in die Hände. Wie bl... ist das denn?

Frau Mundvoll


Ja, wer wär´ denn so bl... ?
Von der Frau Bezirksbürgermeisterin ähnlichen Namens aus Thune hätte man sowas erwartet ...

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13 Jahre 11 Monate her #2290 von Helmhut
Rosenbaum schrieb:

Frau Mundvoll schrieb:

Eckert hat dennoch recht, wenn er sagt, dass die Fässer bei einer Ausräumung oder Rückholung auf jeden Fall kompetent geprüft, geborgen und irgendwo gelagert werden müssen, da führt kein Weg dran vorbei. Auch nicht, wenn man fordert, dass die Fässer aus der Asse raus und irgendwo oberirdisch (beim Verursacher z.B.) gelagert und bewacht werden müssen.
Selbst dann müssen die Fässer geborgen und geprüft werden. Aber von wem? Von daher sollte das von jemanden gemacht, der davon was versteht.

Eckert hat nicht recht, weil er das Transparenz-Gebot verletzt hat, indem er das "Geschäft" in unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes vorgesehen hat, ohne die Betroffenen zu informieren.


Hmmh, was hat das Transparenzgebot mit der Tatsache zu tun, dass die Fässer - wie doch auch von der BiBS hier im Forum einige Male ganz deutlich verlangt - aus der Asse raus müssen?

Das die Firma hier nicht immer mit offenen Karten gespielt hat, bestreitet ja niemand. Ich hatte die Vorrednerin so verstanden, dass das Problem vom Tisch muss - egal welche Firma das dann später in Angriff nehmen muss. Es wird dann auf jeden Fall bei einer Rückholung irgendeine Firma beauftragt. Es geht hier doch erst einmal darum, dass selbst Eckert und Ziegler festgestellt haben, dass die Fässer dort rausmüssen und das behaupten doch auch alle, die die Gefahr der Salzstocklagerung sehen, einschließlich Rosenbaum selbst.

Damit weist Eckert auf die Diskussion in der Braunschweiger Öffentlichkeit hin.
Hier war es vor zwei Ratssitzungen zu Bürgeranfragen aus Thune gekommen und der Rat hatte auf Antrag der Verwaltung einstimmig eine sog. Veränderungssperre für das Thuner Gebiet erlassen, weil Eckert&Ziegler eben nicht zusagen wollten, den "Problem"-Müll aus dem Thuner Gebiet raushalten zu können.


Ja, richtig. Aber auch das hat nichts damit zu tun, dass die Behauptung falsch gewesen ist, dass die Fässer dort raus müssen.

Und Eckert hat auch damit recht, dass es den Anwohnern dort und uns hier wenig nützt, wenn jeder, der die Fässer dort bergen möchte, gleich als Abzocker hingestellt wird. Da muss genauer differenziert werden.

Auch falsch, natürlich muß sich E&Z diese Abzockerei vorwerfen zu lassen, weil man seit Herbst letzten Jahres - offensichtlich zur Kurspflege der vorher eingebrochenen Aktien - die Öffentlichkeit mit Phantasien von "strahlenden Gewinnen" infolge winkender Milliardenumsätze versorgt...
[/quote]

Mag ja sein, dass man sich hier sein Portefeuille strahlend hintrickst, aber dann macht eben eine andere Firma diesen Gewinn mit der Rückholung des Asse-Mülls. Und dann müssen wir eben alle Firmen dieses Gewinnmachens bezichtigen.

Und wenn man hier nicht aufpasst, steht man mit derlei Hinweisen dann auch noch da als Argumentegeber, die Fässer doch gleich dort zu belassen und einzubetonieren, damit niemand, weder Eckert noch irgendjemand anders damit mögliche Gewinne erzielt. Und damit arbeitet man der derzeitigen Auffassung der CDU und FDP doch geradewegs in die Hände. Wie bl... ist das denn?

Frau Mundvoll

Ja, wer wär´ denn so bl... ?
Von der Frau Bezirksbürgermeisterin ähnlichen Namens aus Thune hätte man sowas erwartet ...


Der Wink, damit vielleicht auch noch Argumente gegen das Rückholen der Fässer zu schaffen, ist vielleicht weder bl... noch so abwegig, wenn man das Thema auf dieses etwas neidvoll und polemisch wirkende Niveau politisiert. Jedenfalls wirkt es so. Unnötig, sich nun an dieser Firma festzubeißen; sie kriegt den Auftrag "Asse-Müll" ja offensichtlich nicht, wird aber dennoch Radioaktives in Braunschweig verarbeiten. Letzteres wäre nun zu diskutieren.

Fakten wären hier vielleicht wirkungsvoller. Zum Beispiel klar machen, wie wolf es zuvor getan hat, dass damit das Problem radioaktiver Müll in Braunschweigs Mauer noch längst nicht vom Tisch ist und dass die Rückholung möglichst so gestaltet wird, dass die Anwohner dort wieder ruhig leben können.

Grüße

Helmhut

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13 Jahre 11 Monate her - 13 Jahre 11 Monate her #2294 von Rosenbaum
Der semantische Trick besteht nun gerade in der von Wolf bereits angedeuteten politischen Lösung, dass man auf den normalen Müll aus der ASSE sehr wohl spekuliert und deshalb nur den Problem-Müll aus der ASSE ausschließt ;)

wolf schrieb:

Nur die Zeitungen (BZ und NB) interpretieren die Presseerklärung der Stadt so, daß kein Asse-Müll in Thune verarbeitet werden wird.

Die Pressemitteilung der Stadt spricht da eine ganz andere Sprache:
"In Thune wird auch künftig atomarer Problemmüll weder verarbeitet noch gelagert..."

www.presse-service.de/data.cfm/static/764527.html

In der ganzen Presseerklärung wird nie ausgeschlossen, daß "normaler" Asse-Abfall nach Braunschweig kommt. Es ist immer nur von "Problemmüll" die Rede. Da "normaler" schwach-radioaktiver Abfall nicht ausgeschlossen wird (und davon gibt es eine Menge in der Asse), vermute ich, daß genau dieser Abfall in Thune verarbeitet werden soll - anders wäre die Absicht der Vergrößerung der Verarbeitungskapazität in Thune auch nicht zu verstehen.

Letzte Änderung: 13 Jahre 11 Monate her von Rosenbaum.

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13 Jahre 10 Monate her #2363 von Frau Mundvoll
Stadt lässt sich über den Tisch ziehen

Assemüll kann weiter nach Thune kommen
"Die Stadt hat sich von Entsorger Eckert & Ziegler über den Tisch ziehen lassen"

Die Gefahr, dass bald Atommüll aus der Asse in großem Stil nach Braunschweig transportiert wird, ist nicht gebannt. Dieser Überzeugung sind jedenfalls die Grünen-Politiker Gabriele Heinen-Kljajic und Holger Herlitschke.
Die Landtagsabgeordnete und der Fraktionschef im Rat meinen: "Die Stadt hat sich von Entsorger Eckert & Ziegler über den Tisch ziehen lassen." Das Unternehmen will für 20 Millionen Euro seinen Standort Thune erweitern.

Die zum Planungs- und Umweltausschuss vorgelegte Erklärung des Unternehmens, wegen der die im Februar verhängte Sperre aufgehoben werden soll, verändere den Status Quo in Thune aber keineswegs, sagt Herlitschke. Tür und Tor für die Asse-Fässer seien weiter geöffnet. Eckert & Ziegler gebe kein Stück von seinen Möglichkeiten auf und die Stadt falle darauf herein....

www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/12401750

Für den 22. Juni 2010 steht das Thema auf der Tagesordnung im Rat.

Das politische Ziel der Grünen, unnötigen Atommüll-Tourismus, ob nach Braunschweig oder sonst wo hin, zu verhindern. Die radioaktiven Abfälle sollten vielmehr unmittelbar am Atommülllager für die Endlagerung vorbereitet werden.



"Das Problem mit dem Assemüll ist kein lokales, sondern ein regionales. Eine Wagenburgmentalität ist da völlig fehl am Platze," meint Landtagsabgeordnete Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne). Sie erwartet von Oberbürgermeister Gert Hoffmann in der Atommüll-Frage Engagement für die Region.

Das erwarten zurecht auch viele Bürger und Bürgerinnen vom Oberbürgermeister.
Die Frage ist jedoch, ob das wirklich ein Irrtum ist und ob die Stadt hier über den Tisch gezogen wurde oder ob man nur die Braunschweiger oberflächlich wieder zu beruhigen suchte, ohne auf die näheren Details einzugehen und sie der Öffentlichkeit zu erklären.

Es ist schon erfreulich, dass die Grünen nun ebenfalls kritisch darauf hinweisen, dass das Problem "Atommüll in der Stadt" nicht vom Tisch ist, auch wenn man angeblich drüber gezogen wurde.

Frau Mundvoll

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13 Jahre 10 Monate her #2376 von Helmhut
Offensichtlich hat man keine Probleme mit Atommüll in Braunschweig, jedenfalls im Rat nicht. Die Bevölkerung sieht das zumindest bundesweit anders. Dort ist die Mehrheit gegen Atomkraftwerke und Atommülllager.
Der Braunschweiger lässt sich vielleicht mit solchen Zeitungsartikeln ruhig stellen, der Rest der Welt jedoch eher nicht.

Neben solchen tickenden Zeitbomben wie ASSE, Konrad, Gor- und Morsleben möchten die Braunschweiger jetzt auch in den eigenen Mauern ein paar ticken hören. Dazu noch eine Prise Stibiox-Antimon-Hinterlassenschaften und der stadteigene Müllenniumsberg. GIFT Kindern, der Stadtattraktivität und dem Tourismus eine Chance!. Wird wohl in Braunschweig ganz groß geschrieben.



Gegen die sonst so lappidar hingeworfenen Behauptungen, Atomkraftwerke und Endlager seien sicher, hat nun eine kleine Gruppe mit überaus einfachen Mitteln bewiesen, wie ungeschützt diese Atombomben auf Mutter Erde sind.

Greenpeace dringt in schwedisches Atomkraftwerk ein
Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace sind am Montag auf das Gelände eines schwedischen Atomkraftwerkes vorgedrungen, drei von ihnen besetzen die Kuppel des Reaktorgebäudes.

Peiner Allgemeine Zeitung

Dabei haben die Jungs und Mädels noch nicht mal das kriminelle Potenzial, das eventuell stärker interessierte Terrorgruppen hätten und dennoch ist ihnen diese Sicherheitslücke willkommen gewesen, wie sich nun zeigt.

Grüße

Helmhut

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13 Jahre 10 Monate her - 13 Jahre 10 Monate her #2457 von bruno
Bericht aus der taz vom 23.6.2010 zur Entscheidung der Ratsmehrheit in Braunschweig, die sog. Veränderungssperre für die Atommüll-Firma Eckert&Ziegler aufzuheben:

Gebrüllt wie ein Löwe, als Bettvorleger gelandet:

Mit denkbar scharfen Worten hatte Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann (CDU) im Januar deutlich gemacht, dass er in seiner Stadt keinen Atommüll aus dem Forschungsendlager Asse haben will. "Wir torpedieren alle Pläne, die irgendwie mit der Asse zusammenhängen", verkündete er. Jetzt stellt sich heraus, dass von dem starken Auftritt wohl nichts bleiben wird: Die CDU-FDP-Koalition im Stadtrat wollte am Dienstagabend einen Beschluss aufheben, der es der Firma Eckert & Ziegler hatte unmöglich machen sollen, Asse-Abfälle im Stadtteil Thune zu bearbeiten. Bürgermeister und Fraktion wollen nicht zugeben, dass der Asse-Müll nun doch in Braunschweig landen könnte.

Hoffmann hatte im Januar offenbar spontan auf einen Bericht der Braunschweiger Zeitung (BZ) reagiert: Nach der Entscheidung des Bundesamtes für Strahlenschutz, die Asse zu räumen, wollten Eckert & Ziegler in großem Stil in das Geschäft mit der Entsorgung des Asse-Mülls einsteigen, hieß es in der Zeitung. Dazu wolle die Firma ihre Anlagen in Thune erweitern. Es winkten Großaufträge in mehrstelliger Millionenhöhe.

In Braunschweig schlugen die Wogen hoch: "Wir lassen uns doch nicht nebenbei mal so eben ein kleines Atommüllzwischenlager aufdrängen", polterte Hoffmann. Er werde mit Eckert & Ziegler nicht verhandeln, "ehe die Firma nicht schriftlich von allen Überlegungen Abstand nimmt, irgendwelche Materialien aus der Asse nach Braunschweig zu bringen". Alle Fraktionen - CDU, FDP, SPD, Grüne, BIBS und Die Linke - beschlossen einhellig eine Veränderungssperre: Eckert & Ziegler durften nicht bauen.

Inzwischen behauptet Hoffmann, ...
www.taz.de/1/nord/artikel/1/asse-muell-nach-braunschweig/


Daniel und ulenspiegel hatten es bereits vor 5 Monaten geahnt:

Daniel schrieb:
Als ich das heute Morgen in der Zeitung las, habe ich erst einmal auf das Datum geguckt, ob tatsächlich schon der 1. April ist, so der OB aus Braunschweig.

Na Mensch, da hält die Tagespresse auch mal Überraschungen für unseren Kamerad Hoffmann bereit.

Da bleibt ja nur zu hoffen, dass seine Empörung nicht irgendwann in Zustimmung umschlägt.

Erklärung des OB vom 22.1.2010 zu Berichten über Bearbeitung von Atommüll am Standort Braunschweig

bibs-bs.de/bibs-forum/36-asse/724-atommuell-demnaechst-auch-in-braunschweig.html#724

Letzte Änderung: 13 Jahre 10 Monate her von bruno.

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