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Atommüll - demnächst auch in Braunschweig?

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14 Jahre 3 Monate her #724 von Ulenspiegel
Atommüll - demnächst auch vor unserer eigenen Tür?

Daniel schrieb:

Als ich das heute Morgen in der Zeitung las, habe ich erst einmal auf das Datum geguckt, ob tatsächlich schon der 1. April ist, so der OB aus Braunschweig.

Na Mensch, da hält die Tagespresse auch mal Überraschungen für unseren Kamerad Hoffmann bereit.

Da bleibt ja nur zu hoffen, dass seine Empörung nicht irgendwann in Zustimmung umschlägt.

Erklärung des OB zu Berichten über Bearbeitung von Atommüll am Standort Braunschweig


Tja, wie schon so oft gibt sich unser Meister völlig uninformiert, wenn das nicht mal irgendwie in Unfähigkeit umgewertet wird? Er erfährt es zudem aus seiner eigenen Bürgermeisterzeitung. Entweder tut er nur so, denn das Unternehmen ist bereits seit dem 15.01.2010 dahingehend höchst interessiert und immens aktiv, sich dem BfS anzudienen (siehe Pressemitteilung weiter unten!) - oder man hat den kleinen Emporkömmling aus NPD-Kreisen ohnehin wenig Ernst genommen, ihn deshalb schon mal überhaupt nicht informiert.

Merkwürdig auch, dass sich Bürgermeisterzeitung und der OB beim Thema "Atomenergie" und "Atommüllendlagerung" - direkt im Umlang auch noch - sehr zurückhaltend bis unkritisch gezeigt haben. Oder hatte er eventuell auch nicht gewusst, dass in ASSE und Konrad sowie Gorleben und Morsleben (quasi umzingelt) Atommüll lagert, der vor Trinkwasser und Braunschweigs Stadtgrenzen in seiner strahlenden gefährlichen Wirkung auch nicht Halt macht? Hoffmann tut ja so, als sei Atommüll in Thune gefährlicher als anderswo. Vielleicht hat er ja auch bei wissenschaftlichen Fragen keine Ahnung, wer weiß?

OB und CDU beim Wort nehmen
Nun aber werden seine Bürger ihn aber beim Wort nehmen müssen, will er uns doch vor einem weiteren Atommülllager - direkt vor unserer Nase - bewahren, nicht wahr?! Wenn es dann so weit ist, dass wie im Querumer Wald Fakten geschaffen werden sollen, beides am Bürgerwillen vorbei, dann steht Schlimmes zu befürchten. Aber seid gewiss, auch dazu wird die Ahnungslosigkeit dieses Strategen ihm schützend zur Seite stehen. Dann wird er sagen können, dass er unfähig war, sich gegen Kanzlergebot und Fraktionszwang nur schlecht hatte durchsetzen können...

prophezeit Ulensp!egel



Ergänzend zu Eckert & Ziegler...

Vor 17 Jahren gründeten Eckert, der Theaterkritiker und Existenzgründerberater aus Westberlin, und Jürgen Ziegler, der Physiker aus Stendal, das Unternehmen. Der Dreimannbetrieb, bestehend aus Eckert, Ziegler und einem weiteren Wissenschaftler, ist heute ein internationaler Konzern mit 520 Mitarbeitern. Über 200 von ihnen arbeiten auf dem Campus Berlin-Buch und in Adlershof. Dank des wachsenden Bedarfs an kreativen Methoden zur Krebsdiagnostik und -therapie wurde aus einer abgewickelten DDR-Einrichtung, dem Institut für angewandte Isotopenforschung, einer der Weltmarktführer für radioaktive Komponenten in Medizintechnik und Industrie. Die Wirtschaftskrise ist ein Problem, das der 49-Jährige lediglich aus der Zeitung kennt. [...] Viele dieser Therapien arbeiten mit Strahlenmedizin - dem Kerngeschäft der Eckert und Ziegler AG.

Der steile Weg nach oben begann mit einem winzigen Stäbchen, das aussieht wie die abgebrochene Mine eines Druckbleistiftes. Prostata-Seeds, zu deutsch: Prostata-Samen, heißen diese "Implantate für die Herren", wie Eckert es ausdrückt. 50 bis 80 Stück werden bei dieser Behandlungsmethode in die von Krebs befallene Prostata gespickt und zerstören mithilfe schwacher Strahlung die Krebszellen, die Prostata bleibt drin. [...] Die Idee kam damals aus den USA, und als ein Unternehmen anfragte, ob die noch junge "Berlin-Brandenburger Isotopengesellschaft", wie die Vorläuferfirma der Eckert und Ziegler AG hieß, die Seeds produzieren könne, zögerten die Gründer nicht. [...] Ein zweiter Verkaufsschlager sind die sogenannten Kalotten, die, ebenfalls mithilfe schwach radioaktiver Strahlung, Augentumore bekämpfen. Sie sehen aus wie Miniatur-Woks und werden von außen auf das Auge genäht. Nach wenigen Tagen werden sie wieder entfernt.

Doch nicht nur auf dem Therapiemarkt hat sich der Konzern eine weltweit führende Stellung gesichert. "Wir können alles, was mit Strahlung zu tun hat", sagt Eckert. Strahlenkomponenten für Messtechnik aller Art, das ist der zur Zeit größte Gewinnsektor für den Konzern. "Und das Schöne am Leben ist: es gibt enorm viele Felder, auf denen radioaktive Stoffe eingesetzt werden." Das ist ein typischer Eckert-Satz. Gefolgt von einer gestenreichen, von Beispielen und Bildern gespickten Aufzählung. [...] "Wir sind ein Spezialistenzulieferer für Spezialisten", sagt Eckert. Und scheint selbst verblüfft zu sein, was diese Spezialisten alles herstellen.

Das dritte Betätigungsfeld des Konzerns sind medizinische Bildgebungsverfahren, zum Beispiel mit Positronenemissionstomografen, Gammakameras und anderen Durchleuchtungsmethoden, bei deren Anwendung radioaktive Kontrastmittel zum Einsatz kommen. [...] Das vierte Feld ist also wieder so ein Industriestaatenproblem, das sich als Goldgrube entpuppen könnte: die Entsorgung von schwach radioaktivem Müll[/u]. Schon heute ist der Konzern für diese Dienstleistung in Deutschland Marktführer, und wenn 2014 der für diese Art Müll vorgesehene Schacht Konrad geöffnet wird, erwartet Eckert einen neuen Megamarkt: "Jede Menge Zwischenlager müssen dann geräumt und sicher entsorgt werden, da wollen wir dabei sein."
(Barbara Weitzel)

www.ezag.de/de/pressespiegel_d.html

:dry: Sind wir hier etwa erneut Blendern aufgelaufen?
Die "sichere" Entsorgung all der strahlenden "Produkte" dieser Firma gibt es bisher aber nicht, weil ja weltweit noch keine sicheren Endlager vorhanden sind, nicht wahr?!

Desweiteren hat sich die Firma bereits vor einer Woche dem BfS angeboten...

Berlin, 15.01.2010.

Eckert & Ziegler: Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt Rückholung der Asse-Altlasten
Berlin, 15.01.2010 - Das Bundesamt für Strahlenschutz hat heute in einer offiziellen Stellungnahme empfohlen, den gesamten radioaktiven Müll aus dem einsturzgefährdeten Endlager Asse zu bergen. Anschließend sollen die rund 126.000 Fässer mit leicht- und mittelradioaktiven Abfällen im Schacht Konrad, einem stillgelegten Eisenerz-Bergwerk in Salzgitter, endgelagert werden. Der Vorstand der Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700) sieht sich durch die Empfehlung des Bundesamtes in seiner Einschätzung bestätigt, dass in Niedersachsen schon in den nächsten Jahren eine erhebliche Nachfrage nach Dienstleistungen rund um die Verarbeitung und Endlagerfertigmachung von schwach-radioaktivem Müll entsteht. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass sein jüngst gegründetes Kompetenzzentrum für sichere Entsorgung GmbH (KSE) aufgrund seiner technischen Kompetenz, seiner räumlichen Lage und seiner Kapazitäten hervorragend positioniert ist, um an der Sanierung der Asse und sicheren Entsorgung dieser Stoffe mitzuwirken.

Das neue Geschäftsfeld Umweltdienste, dem das KSE zugeordnet ist, besteht erst seit Anfang dieses Jahres als eigenes Segment im Konzern. Es hat seine Wurzeln in der Aufarbeitung von medizinischen und industriellen Strahlenquellen für die Krebstherapie und die Messtechnik. Eckert & Ziegler ist einer der weltweit größten Hersteller solcher Komponenten und beschäftigt sich seit Jahren mit der Wiedergewinnung und der sicheren Entsorgung von radioaktiven Substanzen. Mehrere Container, die nach bei Eckert & Ziegler entwickelten Verfahren konditioniert wurden, wurden vom Bundesamt für Strahlenschutz bereits als störfallfeste Verpackungen gemäß den Einlagerungsbedingungen Konrad anerkannt. Weder der Konzern noch seine Tochter- oder Beteiligungsunternehmen waren an der Einlagerung von radioaktivem Müll in die Asse in den 70er Jahren beteiligt.

Der Vorstand

www.ezag.de/de/news_d.html

Und wie man sieht, die OB-Partei hat ohnehin anderes vor...

Medien: Alle Atommeiler bleiben zunächst am Netz
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will laut einem Medienbericht vorerst alle 17 Atommeiler weiterlaufen lassen. Im Oktober soll dann das angekündigte Energiekonzept geklärt werden. Darauf hätten sich Regierungsvertreter und die Vorstände der Betreiber bei ihrem Treffen vorgestern verständigt, berichtet «Der Spiegel». Damit würden vorläufig auch die unmittelbar vom Abschalten bedrohten Reaktoren Biblis A und Neckarwestheim I am Netz bleiben. Auf diese dürften nicht verbrauchte Stromkontingente anderer Anlagen übertragen werden.

Newsticker OZ

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  • klaus_marwede
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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #726 von klaus_marwede
Hallo,

ich habe da mal eine Bitte ... Ich bin für Kritik - auch für harte Kritik ... aber dass einer in SEHR jungen Jahren mal bei der NPD war diskreditiert ihn nach über 40 Jahren irgendwann nicht mehr.

Und damit mich jetzt keiner für einen Hoffmann-Freund hält: Ich fordere ihn immerhin zum Rücktritt auf ;-) Aber wegen heutiger Fehlleistungen und nicht wegen einer Jugendsünde.

www.querumer-forst.de/?page_id=1330

Hatte ich eigentlich schon gesagt, dass ich in ganz jungen Jahren mal sowohl die CDU als auch die FDP ausprobiert habe? Ich wurde erst viel später links ... aber die Sozialdemokraten wollten mich dann nicht haben ... als ich mal ernsthaft Kritik zu äussern hatte wollten die Roten genauso nicht zuhören wie es hier in BS die schwarzen nicht tun ... Die haben dann meine CDU-Vergangenheit ausgegraben und mich rausgeworfen ;-)


Mein Appell: Lasst uns bemüht sein einen besseren politischen Stil aufzubringen als der Oberbürgermeister ... aber auch einen besseren als die SPD-Oberen in Goslar ... die übrigens mittlerweile an ihrem politischen Offenbarungseid arbeiten:

VG der Klaus
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von klaus_marwede.

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #727 von welflion
Schaut doch mal hier und dann fragt doch noch einmal nach, ob die Braunschweiger Politnasen Hoffmann und Mundlos wirklich von nichts gewusst haben.

www.ezag.de/downloads/Praesentation_Eigenkapitalforum_11.11.2009.pdf

Ich empfehle die Seiten ab 18 ff und 26 ff.

Viel "Spaß" beim Lesen
wünscht der WelfenLöwe
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von welflion.

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  • Rosenbaum
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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #729 von Rosenbaum
klaus_marwede schrieb:

Hallo,

ich habe da mal eine Bitte ... Ich bin für Kritik - auch für harte Kritik ... aber dass einer in SEHR jungen Jahren mal bei der NPD war diskreditiert ihn nach über 40 Jahren irgendwann nicht mehr.

Und damit mich jetzt keiner für einen Hoffmann-Freund hält: Ich fordere ihn immerhin zum Rücktritt auf ;-) Aber wegen heutiger Fehlleistungen und nicht wegen einer Jugendsünde.


Hallo Klaus,
1. Ich denke nicht, dass man Hoffmanns NPD-Aktivitäten unter "Jugendsünde" wegbuchen kann.
"SEHR jung"??? Er war da kein Jugendlicher mehr, sondern bereits 23- jähriger Jura-Student.
Weiterhin war er nicht etwa von einer Nazi-Bewegung damals in Göttingen quasi mitgerissen worden, sondern er hat die NPD-Studentenorganisation damals aufgebaut, war in Göttingen deren Vorsitzender und bundesweit Vize-Vorsitzender.

In Braunschweig trat er mit dem damaligen NPD-Bundesvorsitzenden von Thadden auf.

Soviel zu Deiner Verniedlichung als NPD-"Jugendsünde" Hoffmanns.

2. Hoffmann erinnert in seinem ganzen Treiben aktuell in Braunschweig an einen antidemokratischen Winkel-Advokaten, wie auch gerade das aktuelle Beispiel der Rollenverteilung zwischen Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und Flughafengesellschaft illustriert.

Gern können wir die Diskussion darüber hier an konkreten weiteren Beispielen fortsetzen.
Vieles wurde bereits im alten BIBS-Forum dargestellt, aber lass uns das ruhig noch einmal aufarbeiten; dann können wir vielleicht auch gleich mit Deine These beleuchten, die Braunschweiger Zeitung würde zu Unrecht als (parteiliche) Bürger(meister)zeitung dargestellt.

Nur zu.
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #731 von klaus_marwede
Hallo Peter,

die Frage bleibt aber trotzdem ob man ihn erfolgreich angreifen will ... Und mit der NPD-Vergangenheit wird das schwierig. Die Braunschweiger haben ihn ja in dem Wissen gewählt, dass es so ist wie es ist ...

Was ich noch sagen muss - um sicherzustellen, dass ich nicht in der falschen Schublade lande: Ich gehe sogar gelegentlich mit Vorträgen an Schulen und stelle mich ganz konkret Nazi-Themen entgegen:

data.querumer-forst.de/dateien/nazithemen/pillenknick_handout.pdf

Soll heißen ... Nazi-Themen zu verniedlichen ist gar nicht mein Ding. Ich denke nur, dass er heutzutage sicher kein Nazi ist, sondern vermutlich viel eher ein gelungenes Beispiel dafür, dass nicht jeder "Jung-Nazi" am Ende auch wirklich sein Leben lang Nazi bleibt.

So ist er aus einem komplett anderen Blickwinkel fast ein Hoffnungsträger :laugh:

Und damit niemand denkt ich wäre sein Sekundant: Ich möchte dass er zurücktritt!

VG Klaus
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von klaus_marwede.

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14 Jahre 3 Monate her #734 von Ulenspiegel
Hallo,
ist dafür, die "Jugendsünden" oder "Nicht-Jugendsünden" unseres OB lieber in einem extra dafür angelegten Thread weiter zu diskutieren, da es in diesem Thread ja eigentlich um ein derzeit aktuelles und brennenderes Thema hier geht - nämlich vorrangig um den Atommüll, den man uns in Braunschweig servieren möchte...

Daher hier das Thema "Zur Person OB Gert Hoffmann"
> www.braunschweig-online.info/bibs-forum/25-allgemeine-politik-in-bs/733-zur-person-des-oberbuergermeisters-gert-hoffmann.html#733

Ulensp!egel

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