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Jurististische Verfolgung wg. Ausbauprotest

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13 Jahre 4 Monate her - 13 Jahre 4 Monate her #3668 von klartext
Ordnungsverstöße oder Straftaten und alles wegen Lappalien.

Wenn man sich die (spitz)findige Darstellung von Hoffmann selbst ansieht, wird sein Bemühen deutlich, den Makel des fiesen Bürgerverfolgers abzustreifen:

So schreibt er, die Behauptung...

...OB und Stadtverwaltung hätten ein „Strafverfahren gegen einen unliebsamen Ratsherrn… eingeleitet“ ... sei deshalb nicht wahrheitsgemäß, weil die Stadtverwaltung dieses Strafverfahren weder durch eine Anzeige noch sonstwie „eingeleitet“ habe.
Die Stadtverwaltung habe nämlich - entgegen der Behauptung der GRÜNEN in ihrer Presseerklärung - keine Strafanzeige gestellt und deshalb auch keinen Anlass, eine solche „unverzüglich zurückzuziehen“.

Die Stadtverwaltung habe vielmehr ein Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgenommen und eingeleitet aufgrund zahlreicher Rechtverstöße im Zuge der betreffenden Demonstration. Im Zuge der Durchführung dieses Ordnungswidrigkeitenverfahrens habe die zuständige Stelle in der Stadtverwaltung festgestellt, dass auch Hinweise auf Straftaten vorlagen.

Dazu schreibt § 41 Abs. 1 Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG) zwingend vor:

„Die Verwaltungsbehörde gibt die Sache an die Staatsanwaltschaft ab, wenn Anhaltspunkte dafür vorhanden sind, dass die Tat eine Straftat ist.“

Dr. Hoffmann erläuterte: „In solchen Fällen gibt also die Verwaltungsbehörde pflichtgemäß und zwingend die Sache ab, ohne dass dies eine Strafanzeige wäre, noch einer besonderen Entscheidung der Verwaltung oder gar des Oberbürgermeisters bedarf.

Vielmehr handelt es sich um einen quasi automatischen Vorgang ohne Ermessens- und Entscheidungsspielraum der Verwaltung. Eingeleitet wird das Verfahren dann von der Staatsanwaltschaft selber.“
www.presse-service.de/data.cfm/static/781396f.html


Quasi automatisch ist es also passiert und nicht von ihm, sondern von der Staatsanwaltschaft selber.
Er, der Oberbürgermeister, hat mit der Strafverfolgung überhaupt nichts zu tun, sondern betont auch noch sein nur pflichtgemäßes Handeln durch Zitieren des Ordnungswidrigkeitengesetzes .

Die Mühe, die sich Hoffmann macht, ist nun mindestens so bemerkenswert, wie das ganze Strafverfahren selbst, von dem nun keiner mehr zu wissen scheint, wem das zweifelhafte Verdienst gebührt, eine Bürgerbewegung zu kriminalisieren.[/size]
Letzte Änderung: 13 Jahre 4 Monate her von klartext.

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13 Jahre 4 Monate her - 13 Jahre 4 Monate her #3742 von Redaktion
wie gerade der Redaktion bekanntgegeben wurde, ist ein weiteres Strafverfahren gegen einen Flughafenausbaugegner vom Gericht eingestellt worden.

Dem Ausbaugegner war zuvor ein Strafbefehl über 1.000 € wegen Betretens des Rodungsgebietes zugestellt worden.

Die Flughafengesellschaft hatte gegen die Demonstranten wegen angeblichen Hausfriedensbruchs Strafanzeige erstattet.

Die Demonstranten hatten das Rodungsgebiet ganz bewußt aufgesucht und hatten - im übrigen erfolgreich - nach schützenswerten Tieren gesucht.

Damit sind nunmehr 14 Verfahren (Bußgeld- und Strafverfahren) gegen AusbaugegnerInnen von unterschiedlichen Richterinnen und Richtern des Amtsgerichtes eingestellt worden.

Bekanntlich endete dagegen ein Verfahren gegen den Ratsherren der Bürgerinitiativen, Rosenbaum, mit einer Verurteilung zu über 20.000 €.
Letzte Änderung: 13 Jahre 4 Monate her von Redaktion.

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13 Jahre 2 Monate her #3965 von klartext
Robbt sich die SPD im Norden nun langsam an die traktierten Leute ran? Durch Zufall fand ich folgende Stellungnahme des SPD-Ortsvereins:

Unsere grundsätzliche Position dazu:
Der richtige Umgang mit dem Flughafenausbau

Kurz notiert (21.11.10): "Vom 22. November an werden Bäume gekappt"
- Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 13. November 2010 .

Kurz notiert (05.12.10): "Nur "Lappalien" oder "skandalöse Justizschelte"
- Artikel dazu in der nB - neue Braunschweiger Zeitung vom 05. Dezember 2010
Nach dem Rosenbaum-Urteil - der Ratsherr der BiBS wurde verurteilt, weil er mehrfach gegen Auflagen in Zusammenhang mit den Versammlungen im Querumer Forst verstoßen habe - kommt es jetzt zu kontroversen Meinungsäußerungen von Personen verschiedenster Parteien und anderer Institutionen inkl. OB und Justiz; dies angestoßen durch eine Stellungsnahme von BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN. Der diesbezügliche Artikel in der nB - neue Braunschweiger Zeitung vom 05. Dezember stellt in erfreulich neutraler Weise die Situation und die Hintergründe dar.
Wir als SPD Ortsverein, der natürlich den Flughafenausbau und die Widerstände hier vor Ort hautnah erlebt, können diese weitere Stufe der unnötigen Eskalation nur zutiefst bedauern. Sachlich und vor allem zwischenmenschlich gesehen, darf die Benutzung eines Megaphons bei weniger als 50 Versammlungsteilnehmern, das kurzfristige Betreten einer abgeholzten Fläche im Wald oder die kurzfristige rechtswidrige Versammlung ("Straßenblockade") bei dieser Auseinandersetzung in Summe nicht als willentlich krimineller Akt gewertet und jemand dadurch zum verurteilten Vorbestraften werden.
Das dürfen wir uns alle als Gemeinschaft nicht antun.

Wir fordern daher insbesondere die Meinungsmacher und maßgeblichen Transporteure beider Lager auf :

- Hört auf, euch durch Megaphone, Zeitungen und über das Internet immer wieder persönlich Unredlichkeiten in superlativer
Formulierung vorzuwerfen!

- Sorgt stattdessen endlich dafür, dass es zu einer wirklichen Gesprächsrunde von Befürwortern und Gegnern des Flughafenausbaus kommt. Dass so etwas Sinn macht und deeskalierend wirkt, hat Stuttgart 21 bewiesen. Wo ist unser Heiner Geißler?

- Nehmt Verantwortung für das Gemeinwohl wahr und stellt euch und eure persönliche Befindlichkeiten hinten an. Und denkt daran, Veränderung - z.B. in der Art des Umgangs miteinander - fängt zunächst immer bei einem selbst an. Wartet nicht darauf, dass der andere den ersten Schritt macht.
...
www.spd-waggum.de/Aktuell/Flughafen/flughafen.html

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13 Jahre 2 Monate her #3967 von Helmhut
klartext schrieb:

Robbt sich die SPD im Norden nun langsam an die traktierten Leute ran? Durch Zufall fand ich folgende Stellungnahme des SPD-Ortsvereins:

Unsere grundsätzliche Position dazu:
Der richtige Umgang mit dem Flughafenausbau

...

- Sorgt stattdessen endlich dafür, dass es zu einer wirklichen Gesprächsrunde von Befürwortern und Gegnern des Flughafenausbaus kommt. Dass so etwas Sinn macht und deeskalierend wirkt, hat Stuttgart 21 bewiesen. Wo ist unser Heiner Geißler?

- Nehmt Verantwortung für das Gemeinwohl wahr und stellt euch und eure persönliche Befindlichkeiten hinten an. Und denkt daran, Veränderung - z.B. in der Art des Umgangs miteinander - fängt zunächst immer bei einem selbst an. Wartet nicht darauf, dass der andere den ersten Schritt macht.
...
www.spd-waggum.de/Aktuell/Flughafen/flughafen.html


:unsure: Hatte man nicht vonseiten der BI bereits mehrfach Gesprächsbereitschaft signalisiert? Einen runden Tisch gefordert, an dem dann weder OB noch Bezirksbürgermeister als auch der Bischof nicht zu erscheinen geruhten?
Welche Ignoranz!

Gruß Helmhut

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12 Jahre 11 Monate her #4443 von bruno
Die Vorgänge in Braunschweig und vor allem das hier noch maßgebliche Verständnis von Demokratie ist der überregionalen Zeitung "Neues Deutschland" einen großen Artikel in der heutigen Ausgabe vom 19.4.2011 wert:

Braunschweiger Demokratie
[...]
Es ist gegen 15 Uhr an diesem Vorfrühlingstag, als Peter Rosenbaum eine »Straftat« begeht. Die Szene spielt auf einem Waldweg, an dessen Ende sich Harvester ins Gehölz fressen. Rosenbaum, mit einer zwölfköpfigen Gruppe in gelben Westen erschienen, geht an dem Laster vorbei, der das Astholz aufnimmt. Er will seiner Begleitung das ganze Ausmaß des Kahlschlags zeigen, der im Waggumer Forst für den Ausbau des Braunschweiger Flughafens betrieben wird. Doch nach Ansicht des Polizisten, der die Gruppe begleitet, geht er zehn Meter zu weit. Der Lkw fährt plötzlich weg, ein Arbeiter hält nun ein Absperrgatter über den Weg. Auf dem »Beweisfoto« des Polizisten kann das später so aussehen, als sei Rosenbaum über die Absperrung gestiegen.

»Hausfriedensbruch«, raunzt der Beamte, »Strafanzeige«! Die Gruppe kehrt um und marschiert zurück Richtung Waggum. Seit über einem Jahr schon treffen sich täglich Bürger zu einem Protestspaziergang gegen den Flughafenausbau. Sie verstehen nicht, welchen Sinn...

www.neues-deutschland.de/artikel/195822.braunschweiger-demokratie.html

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12 Jahre 6 Monate her #5626 von Rosenbaum
Versammlungsrecht... da gab es doch dieses 20.000 € - Urteil z.B. wegen Megaphon im Wald?
... und nun kommen diese fragwürdigen Auflagen der Stadt, die vor knapp 1 Jahr zur strafrechtlichen Verfolgung dienten, am kommenden Donnerstag vor das Verwaltungsgericht...


Am Donnerstag, den 6.10.2011 um 9 Uhr findet vor dem Verwaltungsgericht, Am Wendentor (Ecke Wendenstr/Wilhelmstr.) die Verhandlung zum Versammlungsrecht statt.

Es geht um die Berechtigung der Stadt, mit Auflagen wie Megaphon-Verboten, Ausschluß von der Versammlungsleitung, Verbot des Gehens auf der Straße u.a., Versammlungen zu kriminalisieren.

Erst wenn diese grundsätzlichen versammlungsrechtlichen Dinge geklärt sind, wird es zur Berufungsverhandlung in meinem Fall kommen.

Bitte diesen Termin weitergeben. Er hat grundsätzliche Bedeutung für die Befugnisse der Versammlungsbehörde gegenüber demonstrierenden BürgerInnen.

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