NEWS zum Thema FRACKING
Gewusst? -
Heute ein Kolloquium in Braunschweig?
"In Braunschweig ist "Fracking" am Montag und Dienstag eines der Themen beim Niedersächsischen Grundwasserkolloquium. Die Nachrichtenagentur dpa sprach im Vorfeld der Tagung mit Prof. Joachim Wolff von der TU Braunschweig, die das Kolloquium gemeinsam mit dem Norddeutschen Wasserzentrum veranstaltet..."
BrZ
Da verkündet man tagtäglich auf der Stadtseite irgendwelche Meldungen, aber diese sucht man vergeblich. Erst kurz vor knapp berichtet das die Zeitung, gibt aber weder Ort noch genaue Uhrzeit bekannt.
"Fracking: Risiko für Grundwasser muss beachtet werden" - so titelt die
Braunschweiger Zeitung
zum Thema "Fracking". Wohl bemerkt, in der Headline noch der Begriff "Grundwasser", dann aber...
"Schadet das umstrittene Fracking bei der Erdgasförderung dem Trinkwasser? Das wollen Experten beim Grundwasserkolloquium in Braunschweig beleuchten".
Hier ist plötzlich ein Übergang von Grund- auf Trinkwasser passiert, was jedoch genau die Crux der aktuellen Debatte ist. Die schwarz-gelbe Regierung möchte Fracking voranbringen und versucht nun zu signalisieren, dass man angeblich zuvor für strenge Auflagen zur Förderung sorgen will, die da lauten, erst einmal die möglichen Schäden für "das Trinkwasser" genau zu prüfen. Das Grundwasser jedoch darf demzufolge ruhig geschädigt werden - oder?
"Welche Probleme könnten für das Grundwasser bei der Erschließung mittels Fracking auftreten?" fragt man sich weiter.
"Ein weites Risiko
für das Grundwasser könnte darin bestehen, dass
Leckagen nicht vollkommen ausgeschlossen werden können und dadurch über den Rückfluss zum Beispiel Salzwasser in das Grundwasser gelangen kann.“
Man erinnert sich sofort an die lange beschworene "Sicherheit" von AKW, Atomstrom und das Endlagern in der ASSE II.
"In den USA kam es nach Medienberichten aufgrund unzureichender Umweltgesetze und technischer Unzulänglichkeiten zu Grundwasserbelastungen und regionaler Beeinträchtigungen der Trinkwasserversorgung, besonders in ländlichen Gebieten.“
Alternativen? Ja!
Man fragt zudem nach Alternativen. Der Experte schlägt die Geothermie vor, was ja dann auch wieder ziemlich dezentrale Energieförderung bedeuten würde. Aber m.E. gibt es viele weitere und auch dezentrale Modelle künftig erneuerbare Energien zu (be)fördern. Kleinkraftwerke z.B., aber offenbar wünscht man das nicht in schwarz-gelben Politkreisen und bei den Energie-Konzernen, denn mit solchen dezentralen Modellen wäre ja praktisch die Monopolstellung der 4 Großen geschmälert.
Rotenburgs SPD-Landtagsabgeordneter, Ralf Borngräber, habe in Bötersen (Niedersachsen) rund 300 Demonstranten über die Gefahren der Frackingmethode bei der Suche nach Erdgas informiert, schreibt die BrZ weiter.
"Das sogenannte Fracking ist stark umstritten: Um Erdgas zu gewinnen, wird ein flüssiges Gemisch aus Wasser, Sand und einem Anteil von Chemikalien mit hohem Druck in den Boden gepresst. Energieunternehmen haben bereits Interesse bekundet, auch in Niedersachsen die Methode anzuwenden".
Albig warnt vor Risiken durch Fracking-Gasförderung
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hat breiten Widerstand der Länder gegen die Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten angekündigt.
Albig zur «Neuen Osnabrücker Zeitung»:
"Solange nicht zweifelsfrei geklärt sei, dass Fracking keine Gefahr
für das Grundwasser und damit für die Menschen mit sich bringe, werde er keine Zustimmung geben".
Albig betonte, wer Fracking wolle, habe nicht begriffen, was die Atomkatastrophe in Fukushima die Menschen gelehrt habe. «Wir sollten nicht noch einmal den Fehler machen, uns in eine Technologie zu begeben, deren Folgen wir nicht eindeutig abschätzen können.»
Bundesratsinitiative gegen Fracking gestartet
Schleswig-Holstein hat gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und anderen Ländern eine Bundesratsinitiative zu Fracking gestartet. Die Technologie solle abgelehnt werden, solange die Risiken nicht geklärt sind. «Ich bin mir sicher, dass weitere Länder hinzukommen», betonte Albig. Beim Fracking wird mit einem Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck das Gestein aufgebrochen. (dpa)
Bundesrats-Antrag
BrZ
ACHTUNG, wer den Antrag der SPD-Genossen dann wieder aufmerksam durchliest, wird das folgende bemerken: Oben spricht Albig noch von "Grundwasser", im Antrag heißt es dann aber:
"... Nach Auffassung der antragstellenden Länder bestehen diese Risiken insbesondere bei Einsatz in Trinkwasserschutzgebieten, Gebieten für die Gewinnung
von Trinkwasser oder Mineralwasser,
Heilquellenschutzgebieten sowie in Gebieten mit ungünstigen geologisch-hydrogeologischen Verhältnissen..."
Verar***t uns auch die SPD hier wieder mal?
Altmaier auf den Zahn gefühlt
Altmaier hatte gesagt, "von einem Fracking-Boom wie in den USA könne auf absehbare Zeit keine Rede sein".
HA, HA, jawoll Sir, klar Sir, natürlich nicht, denn in Niedersachsen wird aufgrund geringerer Fördermengen natürlich weniger Boden umgepflügt dafür. Dafür aber ist unser Niedersachsen wesentlich kleiner als die USA!
"Altmaier schließt Fracking-Verbot nicht aus" titelt man beim [url=http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/fracking367.html
]NDR[/url]. Eine sehr vage Formulierung soll uns täuschen, als habe man das nicht längst vor.
"Für Bundesumweltminister Altmaier ist das letzte Wort nicht Sachen Fracking noch nicht gesprochen".
Noch so eine seichte Formulierung.
Und dann wird es von der Redaktion wie folgt umgedreht formuliert:
"Diese Aussagen werden Gegner des umstrittenen Frackings mit Freude zur Kenntnis nehmen: Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) schließt nicht aus, die umstrittene Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten komplett zu verbieten".
Wieso sollten sich die Gegner über solche weichgespülten Aussagen noch freuen können? Altmaier kann hier genau so gut meinen, dass eben Fracking gar nicht ausgeschlossen wird. Basta!
Und auch beim NDR die Trinkwassergeschichte...
"Kein Fracking in Trinkwasserschutzgebieten -
Altmaier kündigte noch vor der Bundestagswahl im September ein Gesetz an, das die Förderung von Schiefergas in Trinkwasserschutzgebieten generell verbietet".
Zum Grundwasserschutz heißt lapidar: "Für alle anderen Bereiche wird eine
Umweltverträglichkeitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben", so Altmaier. Schon die von der Regierung beauftragte
Studie
löste heftige Kritik aus. Hier soll offenbar was passend gemacht werden, was einfach nicht passt.
Auch das erinnert wieder an die Art und Weise, wie man jahrzehntelang versuchte uns allen Pro-Atomenergie und billige Stromkosten zu verkaufen.
Bürgerinitiative fordert klare Positionierung von Rot-Grün
"Auch die niedersächsische Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg warnt vor einer Vielzahl ungelöster Probleme. Die Gefahr einer
Verseuchung des Grundwassers sei zu groß. "Es gibt kein 'sauberes' Fracking", sagte Sprecher Wolfgang Ehmke in Lüchow. Die Bürgerinitiative fordert deshalb von der designierten rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen, dass sie sich für ein sofortiges Fracking-Verbot einsetzt. "Rot-Grün muss sich klarer positionieren, die Aussagen im Koalitionsvertrag lassen zu viele Hintertürchen auf", sagte Ehmke. Das Land müsse die Energiewende forcieren und sich gegen die Deckelung der erneuerbaren Energien starkmachen".
Auch Wissenschaftler warnen dagegen: "Vor allem die Folgen für das Grundwasser seien unkalkulierbar"...
Noch Fragen?
Ich eher nicht mehr...
meint
Ulensp!egel