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Unverwelfter Strahlenfranz

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13 Jahre 6 Monate her - 13 Jahre 6 Monate her #7285 von bruno
Aus Sicht von VW gut nachvollziehbar.

Mal so nebenbei lockt man in mit den Erlebniswelten-Gags von Auto-Stadt, phäno und Pink-Floyd-Planetariums-Inszenierungen so um die 7 Millionen Zuschauer-Touristen jährlich nach Wolfsburg, wo doch die Stadt eher gaga ist.

Und Braunschweig döst da etwas muffig-bieder trotz schöner Fassaden mit nicht mal ´ner halben Million Übernachtungen hinterher.

Was bleibt da anderes übrig, als sich von VW und den Event-Managern des Konzerns nun auch in Sachen Freizeit und Kultur an die Hand nehmen zu lassen?

Im Bereich Wirtschaft, Forschung und Produktion sowie verkehrliche Infrastruktur kennen wir diese Unterordnung ja schon länger.
Letzte Änderung: 13 Jahre 6 Monate her von bruno.

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13 Jahre 6 Monate her #7287 von Castor
bruno schrieb:

Aus Sicht von VW gut nachvollziehbar.

Mal so nebenbei lockt man in mit den Erlebniswelten-Gags von Auto-Stadt, phäno und Pink-Floyd-Planetariums-Inszenierungen so um die 7 Millionen Zuschauer-Touristen jährlich nach Wolfsburg, wo doch die Stadt eher gaga ist.



Die Stadtt Wolfsburg soll gaga sein? Wenn es so wäre, würden viele (junge) Braunschweiger sofort ihren Koffer packen und in´s verrückte, lebendige (gaga) Wolfsburg umsiedeln! B)
Realität ist jedoch, dass viele in WOB arbeiten, meist bei VW! aber ganz bewußt in Braunschweig leben!

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13 Jahre 6 Monate her - 13 Jahre 6 Monate her #7290 von Rosenbaum
Das mit den 7 Mio. Besuchern in Wolfsburg pro Jahr kann ich nicht nachvollziehen - gaga hin oder VW-Strahlkraft in Wolfsburg her.

Die "Autostadt" hatte zum zehnjährigen Jubiläum vor zwei Jahren ihren 20 Millionsten Besucher gefeiert (das wären also rd. 2 Mio. Besucher pro Jahr), dazu kommen sicherlich noch zusätzliche Besucher für das phaeno etc. Bei diesen Tagestouristen liegt Wolfsburg daher weit vor Braunschweig.
Die Übernachtungszahlen liegen ähnlich wie in Braunschweig - allerdings bei halb so vielen Einwohnern.

Aber egal, beide Städte und die Region werden immer stärker vom VW-Konzern aus Wolfsburg regiert, das führt uns der vorgelegte Masterplan 2020 ungeschminkt vor Augen.

Wer hat das Sagen, wer regiert ?

Die Selbständigkeit Braunschweigs schwindet, die Macht-Elite von VW hat längst auch politisch das Ruder übernommen, die gewählten Räte der Städte Wolfsburg, Braunschweigs und der übrigen Region können das nicht mal mehr kaschieren, sie re(a)gieren nicht mal mehr, sie gehorchen schlicht.

Und da sind wir bei der Untertänigkeit.

Das ist eine gefährliche Entwicklung, nicht nur im Hinblick auf die verdummende Geschichts-Interpretation rund um Braunschweigs "verwelften Strahlenfranz", sondern auch wirtschaftlich alles andere als weitsichtig, denn die Schwerpunkte der Autoproduktion werden weltweit neu verteilt - Detroit läßt grüßen.
Letzte Änderung: 13 Jahre 6 Monate her von Rosenbaum.

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13 Jahre 6 Monate her - 13 Jahre 6 Monate her #7310 von klartext
Es ist doch sehr beachtlich, was die neue (oder umgekrempelte?) Lokalredaktion der Braunschweiger Zeitung zum klassischen HOF-Thema beisteuert und dann unter newsclick auch noch diskutieren läßt:

1. Bericht und Biegel Interview zu Victoria Luises Hochzeit von Martin Jasper vor einer Woche, zusätzlich dazu kontroverse Leserbriefe: www.braunschweiger-zeitung.de/debatte/leserbriefe/kontroverse-um-braunschweigs-letzte-herzogin-id620894.html

und nun

2. Bericht über Ratsdebatte zum Jubiläums-Kulturprogramm der Stadtverwaltung von Katja Dartsch vor zwei Tagen:
www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/debatte-im-rat-ueber-welfenhochzeit-id622896.html

Hier dazu einige der krititschen Kommentare in newsclick:

Das brauchen wir unbedingt, schließlich möchte ich OBs Konterfei wieder auf einer Borek- Sondermünzenbeilage geniessen. Unglaublich wie sich die Politik von dem missbrauchen läßt.
Hat stark was von Wulffen wie der der Schlossfassade. Wer hatte damals noch die Hoffmann Parteienwerbung finanziert, ja sein Gönner Borek.
...
Ganz toll! Der Rat verklärt ein Mitglied der Familie, die hauptverantwortlich für die Katastrophe des 1. Weltkriegs ist. Schlimmer geht wohl immer. Glückwunsch an die Linke, die ich bei der letzten Wahl nicht gewählt habe!
...
Steckt Borek in finanziellen Schwierigkeiten, oder warum brauchen wir ein Pseudo-Event zum Wertlos-Medallienverkauf?
...
Es geht noch schlimmer. Im Wirtschaftsausschuss des Rates liegt seit letzter Woche ein Marketing-Konzept zur Abstimmung, wonach Braunschweigs Vorzeigekultur in einem "Wohlstand&Adel-Erlebnispfad" gesehen wird. Und im Kultur-Ausschuss steht bislang die "Sissi-Trilogie" zwecks Indentitätsstiftung mit Victoria-Luise im Filme-Programm.
Von diesem Kaliber dann noch einiges mehr im Kostenumfang von immerhin 1,2 Mio.€? Sind wir denn von allen guten Geistern verlassen? Fragen wir doch mal bei den Ratsleuten nach.
...
Die Kulturschaffenden in der Stadt protestieren auch schon gegen dieses alberne Event, siehe hier:
braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2603:7-1-fragen-spezial-fuck-luise&catid=57:kategorie-stadtentwicklung&Itemid=129
...
Hab mir den Antrag und das Programm mal durchgelesen und muss sagen, dass der Antrag noch sehr kryptisch wirkt. Insgesamt 1,2 Millionen für Sissi-Film, Gurre-Lieder und irgendwelche Lesungen erscheint mir doch arg überzogen. Hätte ich als Sozialpädagoge so einen Antrag bei der Stadt eingereicht, wäre er umgehend zurück gekommen ...
www.bibs-fraktion.de/fileadmin/user_upload/PDF/2012_03_05_Kulturprojekt13-13Anlage.pdf
...
Super, wird dann wieder so laufen wie bei den Marmorsäulen im Museum der Schlossatrappe. Allen anderen Projekten in Braunschweig werden im Gegenzug die Mittel gestrichen. Hier ist damals auch ein Projekt den Bach runter gegangen, weil in Aussicht gestelltes Geld gestrichen wurde. So schaut Kulturarbeit in Braunschweig aus, dicke Mittel für die ewiggestrigen und die aktuelle Szene kann sehen, wo sie bleibt... www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/debatte-im-rat-ueber-welfenhochzeit-id622896.html


Keine Spur mehr von Hofberichterstattung, im Gegenteil. Da kommen plötzlich auch kritische Stimmen durch, die noch vor einigen Monaten undenkbar unter der BZ-Adresse waren.
Ist das alles nun ein Umschwenken wegen der neuen Mehrheiten im Rat?
Letzte Änderung: 13 Jahre 6 Monate her von klartext.

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13 Jahre 6 Monate her - 13 Jahre 6 Monate her #7400 von Rosenbaum
Rosenbaum schrieb:

Rosenbaum schrieb:

VW-nah wurde am 15.3.2012 im Wirtschaftsausschuss eine Konzeption 2020 zur weiteren Entwicklung der Region Wolfsburg-Braunschweig präsentiert.

Damit läßt der Aufsichtsrat der neu-gegründeten Wolfsburg-Braunschweig Allianz unter Vorsitz des VW-Mannes Neumann und der beiden Oberbürgermeister Wolfsburgs und Braunschweigs die Katze aus dem Sack.

Während die Wirtschafts- Arbeits- und Produktionssteuerung einschl. Forschung für beide Städte in Wolfsburger Hand liegen soll, bleibt für Braunschweig vor allem die Tourismus-Weiterentwicklung (der Reproduktionsbereich).


Hier noch einmal die Rangordnung, wer im neuen Regions-Masterplan 2020 das Sagen hat:


... links OB Hofmann und rechts OB Schnellecke anläßlich der Sitzung zur regionalen Aufgabenverteilung in einer gemeinsamen "Projekt-Region" Braunschweig-Wolfsburg unter der Federführung von VW, Mitte 2009

Die erfolgreiche Entwicklung der Stadt Wolfsburg dient hierbei als Vorbild...

(Regionsstudie "Allianz für die Region" 2020 unter Federführung der Wolfsburg AG)


Es geht um die Umgestaltung der ganzen Region Braunschweig-Wolfsburg bis zum Jahr 2020 - jetzt vorgelegt zur Beratung im Wirtschaftsausschuß der Stadt BS am 19.4.2012 - von der gemeinsamen Wirtschaftsförderungs-Gemeinschaft unter Vorsitz von VW-Vorstandsmitglied Neumann mit Wolfsburgs und Braunschweigs Oberbürgermeistern als Beisitzern.

Um dieses rd. 500 Seiten starke Konzept gibt es Geheimniskrämerei, nur den Fraktionsstellen wurde die mit passwort geschützte Datei zur Verfügung gestellt.

Mal sehen, warum.


Näheres folgt ...
Letzte Änderung: 13 Jahre 6 Monate her von Rosenbaum.

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13 Jahre 6 Monate her - 13 Jahre 6 Monate her #7401 von Rosenbaum
Es gibt ein grobe Zweiteilung zwischen Industrie und Dienstleistung. Wolfsburg mit VW ist per se für die Region der industrielle Taktgeber, folgerichtig geht es in der Entwicklung der Gesamtregion dann um die Gestaltungen des Dienstleistungssektors und vor allem um das Image der Region:

Das Leitziel ist die nachhaltige Steigerung der Lebensqualität und die Schaffung von Arbeitsplätzen im Dienstleistungssektor in der Region Braunschweig-Wolfsburg.

(RIK-Studie)


Es gehe um

...positiveres Image ... und die Region als Tourismusdestination zu entwickeln.
(Rik-Studie)


Denn der Tourismus stagniere und gehe sogar leicht zurück, Wolfsburg habe erste Ansätze zum Freizeittourismus realisiert, während z.B. Braunschweig gerade mal bei den Übernachtungen mit Wolfsburg auf gleichem Niveau (479- zu 475-Tausend Übernachtungen) liegt.

Daher bescheinigt die Studie der Region dann insgesamt "verstaubtes Image" und "Mangel an internationaler Attraktivität und Anziehungskraft".

Die Region gerate ins Hintertreffen gegenüber Nachbarregionen, wenn nicht die vorhandenen Stärken und Chancen ausgebaut würden, welches sind:

- Sitz international bekannter Firmen und Marken
- verkehrsgünstige zentrale Lage
- Zeugnisse weltkulturellen Erbes
- bedeutende Schätze deutscher Geschichte und Kultur
- einzigartige Natur- und Landschaftsgebiete (Harz)


Dafür seien nachhaltige Tourismusstrategien mit authentisch regionalen Geschichten und naturräumlichen Reisezielen zu entwickeln.

Als Marken-Pfunde sieht man den Harz mit Kaiserpfalz (GS), über Lessing (WF), über die Welfen bis zu den Unternehmens-Marken VW, Salzgitter-Stahl, New Yorker und Jägermeister etc.

Es gebe fünf Schlüsselbegriffe zum Handeln: Wandel, Verbindungen, Magie, Innovation und Mobilität.
In einem Kreativprozeß seien diese Begriffe zu verdichten um das Leitthema Mobilität und diejenigen Entwicklungen, "die es im Bereich Verkehrstechnik in dieser Region gibt und in der Vergangenheit gegeben hat" (RIK-Studie).
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