Borek macht private Stadtgestaltung ... nun auch mit eigener Statue

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"wer, wo, wie und was ist die Interpretation des Bildhauers" (Aktenvermerk vom 24.10.2011 zur Neugestaltung der Platzes Helmstedter Str./Georg Westermann Allee/Leonhards Garten u.a. mit drei Statuen von Georg Westermann, Otto Bennemann und Richard Borek).


Längst gehorchen städtebaulichen Konzeptionen objektiver, öffentlicher Stadtentwicklungsplanung   (wie bis zum Jahre 2001 üblich), sondern werden von  privaten Zuträgern wie Herrn Borek "gesponsort".

Seit Übernahme der Rathaus-Macht im Jahre 2001 durch Hoffmanns 1-Stimmenmehrheit der CDU genießt der Münz- und Briefmarkenhändler Borek private Gestaltungszugänge in dieser Stadt. So führte Herr Borek denn auch 2003 die Endverhandlungen über die Schlossgestaltung mit der ECE/Credit Suisse Investorengruppe und nicht etwa die gewählten Stadt-Gremien.

Ende 2007 mündete diese verschwiegene Privatisierung öffentlichen Raumes in einen Vorschlag Richard Boreks, in einem "Rahmenvertrag" die Prioritätenlisten für die Stadtentwicklung Braunschweigs zu übernehmen.

Stadtbaurat Zwafelink berichtete von seinen Gesprächen mit Herrn Borek:

"Zuletzt am 7.2.2008 hat der Unterzeichner mit Herrn Borek die Möglichkeit erörtert, den entsprechenden Auftrag privat zu initiieren und zu finanzieren." (Vermerk 18.2.2008)

... woraufhin der Oberbürgermeister verfügte:

"Ausgehend vom Vermerk 18.2. betonte OB Hoffmann den schnellen Handlungsbedarf in diesem Bereich. Auf Ausführung von Stadtbaurat Zwafelink, wonach Herr Borek zur Umsetzung einen 5-Jahres-Rahmenvertrag wünscht und ggf eine Ausschreibung der Planungsleistungen erforderlich werde, legt OB Hoffmann fest, dass zeitnah ein Entwurf für einen Rahmenvertrag erarbeitet wird und Referat 0140 umgehend prüft, ob eine Ausschreibung der Planungsleistungen zwingend erfolgen muß..." (Vermerk 21.2.2008)

Mußte nicht und so wurde im Juni 2008 dann dieser Rahmenvertrag zwischen Stadt und der Richard Borek Stiftung geschlossen... (Fortsetzung folgt)

Wie selbstherrlich ist das denn?

Normalerweise werden Denkmäler zum Andenken an besondere, herausragende Persönlichkeiten und Leistungen errichtet.

Die Briefmarken-Dynastie ist dagegen eher mit fragwürdigen Geschäftsgebahren aufgefallen.

Die Innenstadtgestaltung Borek´scher Art begann mit der Schloß-Debatte 2002.

Eine Akteneinsicht der BIBS-Fraktion brachte zutage, dass sogar die Verhandlungen mit der Investorengruppe ECE/Credit Suisse von Richard Borek auf Seiten der Stadt geführt und endverhandelt worden sind - zumindest, was die Gestaltung der Fassaden und der Verzicht auf die hintere Fassadenseite sowie der Rotunde angeht:


(aus: "Unser-Braunschweig" Nr.6, März 2012)

bruno schrieb:

Wie selbstherrlich ist das denn?

Normalerweise werden Denkmäler zum Andenken an besondere, herausragende Persönlichkeiten und Leistungen errichtet.

Die Briefmarken-Dynastie ist dagegen eher mit fragwürdigen Geschäftsgebahren aufgefallen.

Habe noch einmal nachgeschaut, weil dazu schon mal einiges in den Foren über die gar nicht so edle Geschichte der Briefmarken-Dynastie seinerzeit von ulenspiegel veröffentlicht worden ist:



Fundamente des Borek´schen Vermögens

In einer eigenen Familienchronik, herausgegeben von Richard Borek am 1. März 1980, gab man sich ganz offenherzig:

Richard Borek, 30. Juni 1874 - 13. Mai 1947, Kaufmann in Braunschweig...

Revolution und Inflationsjahre...

Die Geschehnisse in Braunschweig während der Revolution sind bekannt. Schneider Merges war Präsident, eine Scheuerfrau Kultusminister usw. Die Matrosen hatten das Schloß besetzt und hausten darin ein halbes Jahr. Erst die Truppen von Merker räumten mit der Bande auf. Ich war zufällig dabei, als man die rote Fahne vom Schloß herunterholte und die scharz-weiß-rote (damals gab es noch keine scharz-rot-goldene) hißte. [...]


Die meisten Firmen hatten alles verloren. Sie standen vor ihrem leeren Lager und ohne Barmittel. Mir war es geglückt, mit leidlich heiler Haut aus der Sache herauszukommen ...
... führte ich in Ermangelung guter fester Währung die Schweizer Franken-Währung als Zahlungsmittel auch für den Verkauf ein. Alle hinausgehenden Sendungen wurden in Schweizer Währung fakturiert und das eingehende deutsche Papiergeld zum Tageskurs gegen Schweizer Franken umgerechnet.
Dieses Verfahren war verboten.
Doch verschanzte ich mich mit der Ausrede, daß ich überwiegend ein Auslandsgeschäft habe und daß die Kunden im Ausland mit unserer Papierwährung nicht fertig werden konnten.

So rettete ich mein Vermögen, ...

Alles in allem stand ich nach der Inflation viel besser da wie vor derselben. Während andere, und zwar alle anderen arm geworden waren, hatte ich das meinige, wenn auch unter unsäglichen Mühen, Aufregungen und namenloser Arbeit, hindurchgerettet.

(Quelle: Richard Borek, Die Geschichte der Familie Borek, Verlag Richard Borek Braunschweig, 1980.
Hervorhebungen von bruno)

bruno schrieb:

Wie selbstherrlich ist das denn?

Fundamente des Borek´schen Vermögens

So rettete ich mein Vermögen, ...

Komisch, dass man Klarheit und Transparenz immer nur bei anderen fordert, bei sich selber aber alles verschleiert hält!

Castor schrieb:

Komisch, dass man Klarheit und Transparenz immer nur bei anderen fordert, bei sich selber aber alles verschleiert hält!

...nix von Borek gefordert, alles Teil Borek´schen Selbstdarstellung