@ Eckhardt,
offenbar haben Sie mich missverstanden.
Natürlich ist den Fans und den Befürwortern für ihre Erfolge zu gratulieren - auch meinerseits Gratulation! Gerade die Fans waren sehr engagiert und sind für ihren Einsatz sogar zu loben.
Sie haben aber auch - angesichts der niedrigen Beteiligung - gut und eindeutig diese Umfrage für sich entscheiden können. Am Erfolg und Engagement der Fans will ich doch gar nicht rütteln.
Der Erfolg wird aber anderswo gefeiert.
Denn nun gratulieren und beglückwünschen sich presseöffentlich derzeit leider vor allem die Initiatoren, d.h. vor allem OB. Die Fans sind in der Presse nur als grölender Backgroundchor erwähnt und gewürdigt worden, während die politischen Akteure von Mehrheiten etc. sprechen. Ohne diese Demokratisierungs-Idee des OB und der örtlichen CDU also, könnten wir uns gegenseitig hier vor allem des Nichtbefragtwerdens beglückwünschen, so wie es seit langem war. Wer also den zu gratulierenden Fans ihren Erfolg erst möglich gemacht hat, wäre demzufolge der OB. Dem aber wäre dann auch zu danken. Ist das so?
Zahlen bleiben Fakten - Mitlügen schadet mitunter!
Die Zahlen zeigen leider und dennoch, dass wir von echten Mehrheitsentscheiden weit entfernt sind, die hier von Politikern und Lokalpresse so hochgejubelt und von Dir sogar noch verteidigt werden. Prima, lügen wir mit, dann stehen auch wir besser da!
Schadet das nicht politischer Glaubwürdigkeit?
Auch wenn eine Beteiligung von 32,9 Prozent für Braunschweiger Verhältnisse so erstaunlich hoch sein mag. Eine zukünftige höhere Beteiligung bei Befragungen wäre wohl eher erstrebenswert, statt sich hier zu begnügen. Die Ursache liegt gewiss auch darin begründet, dass die örtliche Informationspolitik zu wünschen übrig lässt. Wenn wir im Bund die größer werdende Gruppe der Nichtwähler beklagen, dann gilt das doch auch für Braunschweig oder geht es nicht mehr um echte Mehrheiten? Geht es um Minderheitenpolitik? Machen die dann zukünftig Politik und Demokratie aus?
Und auch wenn die Stimmenanzahl für Bürgerbegehren Schlosspark und Bürgerbegehren Stadtteilbäder auch etwa in diesem Bereich der Stimmen bei 30.000 plus lagen, bringe ich es nicht über mich, auch hier von Mehrheiten jubeln zu wollen. Genau damit zementieren sich doch die derzeitigen Machtansprüche. Schönfärberei hilft m.E. hier weniger, sondern eine konkrete Ursachenerforschung, weshalb zunehmend Minderheiten das bestimmen, was vordergründig als Mehrheit und als demokratischer Entscheid propagiert wird.
Auch wenn es Dich sehr genervt, dass das dann von Hoffmann in genau dieser Art runtergerechnet wurde, dann bleibt dazu zurück zu fragen, errechnet sich der OB sein Wahlergebnis dann ebenfalls auf diese Weise oder macht er dann wieder den Trick mit der Mehrheitsrechnung, die jetzt über die Umfrage verlautbart wird und von Dir ja auch, wie ich hier lesen muss. So ein Wischi-Waschi ist keine Opposition, sorry!
Wenn nur 10% dafür sind, dass die Schulen renoviert werden und hungrige Kinder kostenlos was zu essen kriegen, dann liegt das zweifelsfrei auch daran, dass bei Bildungsfragen immer eine starke Lobby fehlt. Bei Fußball ist das anders, gar nicht vergleichbar. Bildung wird hier mit Schule kommuniziert und das betrifft dann augenscheinlich erst einmal nur Schüler (die keine Stimme haben) und Eltern, aber das nur für ein paar Schuljahre, dann brennt das Thema Schule für die nächsten Eingeschulten und deren Eltern erst wieder. Bildung muss also anders kommuniziert werden, alle Bürger betreffend.
Nicht alle Ausbaugegner sind auch für bessere Schulgebäude, es sind auch welche dabei, die für ein Profi-Stadion einfach keine Gelder aufbringen wollen. Da andere Vereine weitaus weniger Mittel haben, dürfte es auch in diesen kleinen sozial wirkenden Vereine auch Kritiker gegeben haben, dass Eintracht hier bevorzugt aus Steuermitteln gesponsert wird. Das Thema Schule contra Stadion ist hier zu oberflächlich wieder gegeben, denke ich.
Da die Fans ja auf den sozialen Aspekt ihrer Arbeit und die Arbeit im Stadion oftmals sehr deutlich hingewiesen haben, halte auch sie zu allem fähig, auch, dass sie mit dafür sorgen werden, dass es in Schulen nicht mehr reinregnet, das arme Kinder nicht hungrig in der Schule sitzen müssen, sondern was zu Essen kriegen.
Gruß
Helmhut