Text Size

Die Hoofmann-Umfrage

  • Helmhut
  • Helmhuts Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 4 Monate her - 13 Jahre 4 Monate her #3591 von Helmhut
Hoofmann-Umfrage: Hoofmann so beliebt wegen seiner hervorragenden Beliebtheitswerte?


BRAUNSCHWEIG (dpo) - Endlich ist sein Geheimnis gelüftet: In einer internen aktuellen Umfrage hat die Braunschweiger CDU in kreativer Führung ihres OBmanns, Herrn Dr. Hoofmann, herausgefunden, warum der Braunschweiger Oberbürgermeister im Kreis seiner Untertanen so beliebt ist, obwohl er politisch bislang kaum etwas bewegt hat, was die Braunschweiger Steuerzahler und Steuerzahlerinnen finanziell entlastet hätte.

Großprojekte wie die Verkleidung eines ECE-Kaufhauses, inklusive aufwändiger Fuhrparkpflege eines fahruntauglichen Vierer-Gespanns auf dem Dach des Kaufhauses, Fernwärmezwang, Privatisierung der Stadtwerke und der Müllabfuhr, hohe Planungskosten für Luftschlösser wie Luxushotel, Spaßbad und unbrauchbare Schulmensen in sonst maroden Schulgebäuden, die jetzt ebenfalls unter privater Hand renoviert werden sollen. All dies trägt wesentlich zum Renommee des Braunschweiger Oberbürgermeisters bei.

Foto taz : Ist nicht nur beliebt, sondern sieht auch verdammt geil aus: Oberbürgermeister Hoofmann.

Das Guttenberg-Phänomen
auf Braunschweig übertragen


Wir kamen drauf, als wir feststellten, dass dieses Phänomen aktuell bei Minister Guttenberg so gut gegriffen hat, der hat bislang auch politisch nicht viel gemacht, hat aber erstaunlich gute Umfragewerte, erläuterte uns ein Parteisprecher Specht.

Der Fall Guttenberg war uns Parteitaktikern ein Ansporn für die Braunschweiger Verhältnisse ähnliches zu realisieren und wer, wenn nicht unsere Lichtgestalt, Herr Dr. Hoofmann, wäre da besser geeignet? Man musste es dem Volk nur schlüssig verkaufen.

Offiziell aber hielt Herr Dr. Hoofmann den Bezug zu Stuttgart 21 für optimaler, den er dann - ganz Vollblut-Demokrat - der Öffentlichkeit zur Begründung dieser doch sehr teuren Umfrage vorgetragen hat. Die Bürger sollten sich ja nur gefragt fühlen!

"Wir haben festgestellt, dass beinahe 96 Prozent derjenigen, die unseren Oberbürgermeister gut oder gar sehr gut bewerteten, dies nur aus einem Grund taten", erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Sehert: "Sie schätzen ihn aufgrund seiner beinahe wöchentlich oder gar täglich ermittelten hohen Beliebtheitwerte."

Ein Medium - eine Meinung - klare Verhältnisse

Diese werden vor allem im hiesigen Lokalblatt (Braunschweiger Zeitung) und über den stadteigenen Presse-Service veröffentlicht.
Aus dieser quasi einzigen Quelle schöpft die Braunschweiger Bevölkerung bislang ihre Informationen, wobei die Inhalte beider Medien nahezu identisch sind. Da gibt es keine solchen basisdemokratische Verwirrungen wie z.B. bei Stuttgart 21, meint Pressesprecher Specht und auch die Lokal-Redakteure stimmen dem einvernehmlich zu - mit Maus und Mann.

Offensichtlich sind die befragten Braunschweiger Bürger der Meinung, dass jemand, der im Volk derartig beliebt ist, wohl kaum ein schlechter Mensch sein kann.

Nur erfolgreiche Umfragen zulassen

Die einzige Möglichkeit, wie zu Hoofmann auf der Beliebtheitsskala wieder nach unten rutschen könnte, so Sehert weiter, wären Umfragen, in denen er schlecht abschneiden würde, was bei seinen derzeitigen Beliebtheitswerten nur schwer vorstellbar sei, zumal man ja derlei Umfragen gar nicht durchführe. Alleinig die neue geplante CDU-Umfrage würde das Image von CDU und Oberbürgermeister Hoofmann weniger schlecht da stehen lassen und deshalb habe man sie ja überhaupt erst zugelassen.

Die Umfrage kann natürlich nur in Verbindung mit einem breiten Bürgerinteresse erfolgreich sein, meinte Sehrt. Und was ist breiter angelegt als der Breitensport, der Fußball? Also hat uns Herr Hoofmann vorgeschlagen, dass er eine CDU-Umfrage im Wahljahr 2010 in Verbindung mit dem Stadionausbau auf jeden Fall für erfolgreich halte, weil man gegen Fußball und ein fein ausgebautes Stadion ja generell nichts entgegen zu setzen habe. Eine sehr gute Taktik, versichert Sehert, denn der Beschluss, das Stadion auszubauen sei ja schon sicher und die zusätzliche Umfrage in Höhe von 150 000 Euro (Steuergelder) brächte nicht nur das kritiklose "Ja" der Bevölkerung, sondern auch eine Ersparnis von Wahlkampfwerbekosten in gleicher Höhe, weil die Umfrage ja die Bürger und Bürgerinnen zu tragen hätten, nicht aber die Partei.

Am Ende - ein klares Ja für den OB

Des Weiteren würde am Ende keiner mehr unterscheiden wollen, ob es ein "Ja" für die Braunschweiger CDU und den von ihr gestellten Oberbürgermeister sei oder eines für den Stadionausbau.
Hauptsache, Partei und Oberbürgermeister kämen erneut gut rüber.
Letzte Änderung: 13 Jahre 4 Monate her von Helmhut.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Helmhut
  • Helmhuts Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 3 Monate her #3846 von Helmhut
Umfrage-Werte erhöhen -
weitere Großprojekte in 2011 legen weitere Umfragen nahe


BRAUNSCHWEIG (dpo) - Die Braunschweiger CDU, insbesondere deren Frontmann Oberbürgermeister Hoofmann hat ja einiges gelernt, wie er hinweist, und zwar aus den Ereignissen um Stuttgart 21.

Es müsse gerade bei den jetzigen und zukünftig geplanten Großprojekten der Wille des Bürgers im besonderen Maße berücksichtigt werden. Deshalb gibt die Braunschweiger CDU eine Umfrage zum vorgesehenen Stadionausbau und zum Bau diverser VIP-Logen frei, die am 6. Februar 2011 an den Start gehen soll.

Das sei bisher, so verkünden CDU, Oberbürgermeister und das ihnen anhängende Medium Braunschweiger Zeitung, einzigartig in der gesamten Bundesrepublik, dass aus Stuttgart 21 solche Konsequenzen erfolgen. Endlich solle der Bürger und die Bürgerin zu Wort kommen. Das ist Basisdemokratie par excellence!

Für 2011 mehr als 20 weitere Großprojekte geplant

Für das Jahr 2011 stehen nicht nur der Ausbau des Eintrachtstadions an, es warten, wie es in der Braunschweiger Zeitung heute unter der Rubrik "Braunschweiger Land" stolz verkündet wird, zahlreiche andere Großprojekte und Großbaustellen.


Foto: Ungefragt Geld ins Rathaus tragen für Großprojekte?

Diese Projekte bewegen die Region im Jahr 2011. Diese Projekte aber werden wohl nicht nur die Region sondern vor allem die Bürger und Bürgerinnen betreffen, stehen laut Artikel bis zu 20 mehr oder weniger große Projekte, in die reichlich Steuergeld fließen soll.
Da nehmen sich die Kosten in Höhe von rund 14,5 Millionen Euro für den Stadionausbau noch ausgesprochen gering aus.

Darunter fallen u.a. das Projekt "Toblerone", welches von der Volksbank finanziert wird, nicht von der Stadt als auch die Großinvestition (rund 38 Millionen) für den "Flughafenausbau". Dieser wird jedoch von der Stadt mitfinanziert. Größter Brocken sollen die längst fälligen Schulinvestitionen von rund 18 Millionen Euro darstellen. Braunschweigs Schulen erringen beschämende Rekorde was Bausubstanz und Ausstattung betrifft, über die Bildungsqualität ganz zu schweigen. Alles in allem überaus wichtige Investitionen, vor allem in finanzieller Hinsicht, denn schließlich zahlen wir ja Bürger und kommen in einzelnen Fällen auch für alle entstehenden Folgekosten auf, wie wir bei einer der letzten "Großinvestitionen" namens "ECE-Schloss-Fassade" gut erfahren konnten.

Weitere CDU-Umfragen zu diesen Großprojekten geplant

Weil die CDU also gelernt hat, Bürger bei solchen wichtigen Großprojekten - im Hinblick auf das Bahnhofsprojekt in Stuttgart - künftig mehr mit einzubeziehen, dürfte es folglich nicht nur mit der Bekanntmachung all dieser Vorhaben und Planungen in der lokalen Presse nicht getan sein. Ob Flughafenbau oder Bahnhofsgroßprojekt, beide Projekte haben immensen Einfluss auf Stadt, Wohnqualität, Preisentwicklung, Umwelt, Umfeld und Bürger.

Wenn sich die örtliche CDU samt Stadtverwaltung und Oberbürgermeister noch vor wenigen Monaten gedrängt, ja fast genötigt fühlte, für eine Großinvestition in Höhe von 14,5 Millionen für einen Stadionausbau die Bürger selbst per Umfrage zu befragen, ob diese Investition denn getätigt werden solle oder nicht, so wird es doch bei den hier aufgeführten noch teureren und einflussreicheren Projekten mit Sicherheit zu weiteren Umfragen führen.

Für das nächste Jahr kämen demnach in basisdemokratischer Weise auf uns Bürger weitere Umfragen zu, z.B. gewiss jene, ob der Flughafenausbau für insgesamt 38 Millionen samt Waldvernichtung im Querumer Forst für die Jets der VW-Geschäftsführung in solchem Umfange nötig ist oder eher nicht?

Den Bürger wird's freuen, dass er hier nun auf den parteipolitischen basisdemokratischen Willen von Partei und Oberbürgermeister vollauf bauen kann. "Man fragte uns ja sonst nichts," so die langjährige CDU-Wählerin Lieschen M., "aber nun zeigt die CDU ihre christlich-abendländisch-demokratischen Werte und sagt uns, wo wir mitreden sollen und dürfen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung." Frau M. freut sich bereits auf die vielen Umfragen, die die CDU zu den vielen neuen Großprojekten 2011 im Wahljahr unter die Bürgerschaft bringen wird - immer Stuttgart 21 im Auge behaltend.

Wir dürfen gespannt sein.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • bruno
  • brunos Avatar
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 3 Monate her #3852 von bruno
Nochwas Satirisches zur Jahresbilanz:
Braunschweig preisverdächtig...?

Braunschweig läßt Schulen verkommen – ganz anders als Salzgitter, Wolfsburg, Peine und Helmstedt
Von Hoffer

Während die Braunschweiger Proviz/Region/Nachbarschaft hinsichtlich Bildung und Nachwuchsförderung beim Schulausbau Vorbildliches leistet (s. BZ. von heute, S. 12) , hält Braunschweig an naturvernichtenden Aktionen wie Landebahnverlängerung fest, um sich den Idiotenpreis für Fehlinvestitionen zu sichern. Wolfsburg, Salzgitter, Gifhorn, Peine Wolfenbüttel ziehen dagegen schulische Ausbildung durch Investitionen in Schulsanierung, – Erweiterung und -Gebäudeverbesserung vor. Weitblickend. In Beaunschweig reicht der Weitblick nur bis zu den Plastikeimern, die jetzt schon angeschafft werden, um das künftige Tau-Wasser der undichten Dächer in den Klassenräumen aufzufangen.

So dumm und lächerlich die Landebahnerweiterung ist, so sehr grinsen die Chinesen noch immer über Hoffmanns Langnasenversuch, sich im dortigen Luftfahrts-Forschungszentrum Zschou-Hai Ruhm zu erwerben, indem er auf Braunschweig als Stadt der verlängerten Landebahn hinweist und Stadt der Luftfahrtforschung. Offensichtlich wußte Herr Hoffmann nicht, dass es Verbindungen zu deutschen Forschungs der Luft- und Raumfahrt nach China längst gibt, die allerdings vor allem zur militärischen Forschung besteht und die ist nicht in Tschou-Hai zu Hause. Aber um sich wichtig zu fühlen, mag es dem Mann trotzdem gereicht haben

hoffer.wordpress.com/2010/12/29/braunschweig-last-schulen-verkommen-uberholt-von-wolfsburg-peine-und-helmstedt/

[/size]

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Helmhut
  • Helmhuts Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 3 Monate her - 13 Jahre 3 Monate her #3863 von Helmhut
Nur ausgewählte Bürger für "Bürgerforum" -
ausgewählt demokratisch!


BRAUNSCHWEIG - Erneut eine Superlative für unsere Stadt. Braunschweig soll als eine von 25 Städten und Kreisen am so genannten "Bürgerforum 2011" teilnehmen. So verkündet es die Stadtseite im Internet ( www.braunschweig.de ). Ganz Braunschweig? Ein Forum für alle Braunschweiger? Ein Bürgerforum?

Viele sind erfreut über diese längst notwendige Plattform. Endlich soll es ein Medium geben, in dem der Bürger selbst gefragt ist, in dem er seine Meinung kundtun und demokratisch am Werden und Gedeihen seiner Stadt mitwirken kann. Endlich!


Logo Bürgerforum 2011 - leere Sprechblasen in Schwarz, Rot und FDP-Gelb

"Um Missverständnissen gleich vorzubeugen. Die das Logo begleitenden leeren farbigen Sprechblasen sollen ein Symbol sein, diese mit möglichst viel Bürgermeinung zu füllen, also keineswegs leeres Geschwätz oder Ideenlosigkeit," lacht der Oberbürgermeister. "Dazu seien selbstverständlich auch Grüne geladen."

Bertels- und Hoofmänner demonstrieren Demokratie

Seriöser geht's nicht. Iniitiiert wurde dieses "Mitmach-Forum" natürlich vom Ersten Braunschweiger Basisdemokraten, Herrn Oberbürgermeister Dr. Hoofmann selbst. "Dies ist ein weiterer Beweis, wie sich die lokale Politik mehr und mehr auf basisdemokratische Prozesse einzustellen versucht, sich mehr für direkte Demokratie, mehr Nähe zum Bürger und das Mitmachen des Mitbürgers in demokratischen Prozessen engagiert." heißt es auch Kreisen der Christdemokraten.
Erst kürzlich hatte der Oberbürgermeister die deutschlandweit erste Umfrage zu einem Braunschweiger Großbauprojekt angewiesen, dort sollen alle wahlberechtigten Braunschweiger Bürger über einen Stadionausbau abstimmen.

Nun ist ein weiteres Instrument geplant, das Bürgerforum 2011, bei dem auch wiederum die Bürger und deren Meinung eine wichtige Rolle spielen sollen. In Kooperation mit der seriösen Bertelsmann-Stiftung, die das Forum gestaltet und sponsert, hat die Stadtverwaltung ihre Mitarbeit zur Forenndiskussion zugesichert. Mit dieser Art Forum soll der Bürger bei der Hand genommen, abgeholt und mitgenommen werden, damit er einen guten Wegweiser, wie Demokratie abzulaufen hat, jederzeit im Netz abrufbar vorfindet. Natürlich muss das gelenkt sein. Die Themen als auch die Teilnehmer sollen ausgewählt sein. "Ähnlich wie beim Stadionausbau wird ein Thema, was wir als wichtig erachten ausgewählt und darüber können sich dann die Teilnehmer auslassen," erklärt uns Oberbürgermeister Hoofmann diese neue Art Demokratie.


Banner Bürgerforum 2011 : Am deutschen Freundschaftsbändel zur Demokratie geführt

Ganz viele 400 Braunschweiger machen Zukunftsdemokratie

Ganz viele 400 Braunschweiger erhalten dabei die Möglichkeit, bei wichtigen Zukunftsthemen mitzugestalten. In den nächsten Tagen werden Bürger nach dem Zufallsprinzip angerufen und gefragt, ob sie mitmachen möchten. Was die "wichtigen" Zukunftsthemen sind, stellt natürlich der Forenbetreiber erst einmal zur Auswahl und anhand dieser Gewichtung wird dann für 400 Braunschweiger Bürger und Bürgerinnen Demokratie endlich wahr werden. Diese Auserwählten können dann über ausgewählt wichtige Themen diskutieren. Bislang unklar jedoch, weshalb man gerade auf die Zahl 400 kam.

Dazu der Oberbürgermeister etwas verschmitzt: "Auf die Zahl kamen wir deshalb, weil derzeit bei anderen Plattformen die durchschnittliche tägliche Besucherzahl bei knapp 300 liegt. Unser Forum soll ja besser besucht und professioneller gemacht sein als viele dieser Amateurforen. Da können andere bereits real existierende Bürgerforen wie zum Beispiel das Forum Braunschweig-Online einpacken, so die Hoffnung Hoofmanns. Offenbar stört man sich an so viel amtateurhafter ungelenk(t)er Demokratie.
Letzte Änderung: 13 Jahre 3 Monate her von Helmhut.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Helmhut
  • Helmhuts Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 3 Monate her #3871 von Helmhut
Noch 'ne Umfrage - der Bürger gefragt wie nie!
Örtliche Erhebungsstelle für den Zensus 2011 nimmt Arbeit auf


Braunschweig (dpo) - Am 1. Januar soll die „Örtliche Erhebungsstelle für den Zensus 2011“ der Stadt Braunschweig ihre Arbeit aufnehmen. Sie ist nach den Vorgaben des Zensusgesetzes sogar„abgeschottet“, damit die erhobenen Daten nur zum Statistischen Landesamt, nicht aber nach außen oder in andere Dienststellen der Stadtverwaltung oder anderer Verwaltungen gelangen, versichert uns die informierende Stadtseite im Netz.

"Die Bürger und vor allem unsere Braunschweiger", so der dortige Oberbürgermeister, "sind diesjahr gefragt wie nie in unserer Stadt. Da wären meine Umfrage zum Bau der VIP-Logen im Stadion; die startet bereits im Februar, dazu noch die Volkszählung "Zensus 2011" im Mai und dann noch das Superwahljahr. Da soll einer noch mal sagen, wir fragten die Bürger nicht!"

Freiwillige vor zur Zwangserhebung!

Mit zunächst vier, später sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereitet die Erhebungsstelle auf den Zensus 2011 in Braunschweig vor und organisiert die Durchführung. Mehrere Hundert Interviewerinnen und Interviewer, sogenannte„Erhebungsbeauftragte“ sollen für die verpflichtend durchgeführte Bürgerbefragung gewonnen werden. Die Zensusstelle soll vorrangig für die Durchführung der sogenannten Haushaltsstichprobe ab dem 9. Mai 2011 zuständig sein. Dabei umfasst diese zirka 8.000 Personen unter anderem in Senioren- und Studentenwohnheimen und noch einmal ebenso viele Personen in normalen Haushalten, zusammen etwa sechs Prozent der Braunschweiger Bevölkerung. Den Senioren sei jetzt schon versichert, dass sie viele Fragen gar nicht selbst beantworten müssen, das tun sicher schon die Heimleiter und dortigen Karteidaten, über die man dort bereits verfügt.

Volkszählungen - schon lange üblich

Diese Angaben sind natürlich nicht freiwillig, per Gesetz besteht Auskunftspflicht. "Ähnlichkeiten mit der Stasi seien rein zufällig", versichern die durchführenden Behörden den ewigen Nörglern und Kritikern gegenüber. "Bereits zu Christi Geburt und zu Zeiten des römischen Imperiums hätte man unter Kaiser Augustus Vieh, Ställe und Untertanen gezählt. Daran sei nicht Ungewöhnliches. Genau deswegen konnte man doch später auch die Greueltaten Herodes an den Knaben am 27. Dezember anno Domini genauestens beziffern. Hätte man damals keine Volkszählung durchgeführt, wären diese bis dato völlig unentdeckt geblieben. Sogar in China wird derzeit gezählt. Dort ermittelt das Projekt "Zensur 2011" gerade auch, wer wo wohnt und mit wieviel Leuten und Kindern und mehr. Ein erster Schritt in die richtige Richtung zur Demokratie!"


Werbung der Firma Dehomag für Lochkarten zur Volkszählung 1933
(Foto: germanhistorydocs )

Auch die Gebäude- und Wohnungen werden gezählt. Befragt werden alle Gebäude- und Wohnungseigentümer direkt per Post. Die Erhebungsstelle wird erst eingeschaltet, wenn der LSKN vom Eigentümer keine Rückmeldung erhält oder vor Ort noch Klärungen erforderlich werden. "Das kann natürlich einen immensen Verwaltungsaufwand darstellen, wenn die Rückmeldungen nicht termingerecht einträfen. Solche 'Hürden' sind wir gar nicht gewohnt, meint Behördenchef A. Schimmel, "eigentlich sind wir es ja meist, die solche Hürden aufbauen. Wir hoffen aber, der Bürger hat für unsere wichtige alternativlose Beschäftigung Verständnis und erkennt den Zweck!"

All das soll vordergründig der Ermittlung aktueller Einwohnerzahlen und der Aktualisierung der Gebäude- und Wohnungsdaten (Stichtag 9. Mai) dienen. Wohlweislich kann mit dieser brisanten Datensammlung auch anderes betrieben werden. Nicht umsonst weist die Stadt selbst auf das Abgeschottetsein dieser Datenerhebung hin. Deshalb steht ja wohl das Wörtchen "abgeschottet" in Anführungszeichen.

Allgemeine Informationen über den Zensus 2011 stehen unter www.zensus2011.de . Zur Durchführung des Zensus steht auch das Statistische Landesamt LSKN unter der Telefonnummer 0511/2011-123 zur Verfügung. Braunschweig betreffende Fragen können an die Erhebungsstelle in der Richard-Wagner-Straße 1-2 gerichtet werden (Bürozeiten: montags 8 bis 18 Uhr, dienstags bis freitags 9 bis 13 Uhr). Die Hotline der Erhebungsstelle (Tel.-Nr. 0531/470-5840) ist zu folgenden Zeiten besetzt: montags 8 bis 18 Uhr; dienstags bis donnerstags 8 bis 16 Uhr; freitags 8 bis 13 Uhr.

Umfassend informieren!
Detailliertere Auskünfte gibt es aber auf der Homepage von Michael Ebeling:
vobo11.de/index2.html

Was tun, wenn die Bürger zurückfragen?

Natürlich kann man als Bürger auch mal zurückfragen, kann man als Klägerin oder Kläger im jeweiligen Bundesland gegen den Zählungs-Bescheid vorgehen. Damit könnten im Einzelnen die Ausführungsgesetze der Länder und auch das Zensusgesetz insgesamt erneut zur Prüfung herangezogen werden. Auch das könnte einen ziemlichen Verwaltungsaufwand nach sich ziehen, was unbedingt zu vermeiden wäre. Alle könnten ihr zuständiges Meldeamt befragen, wann sie welche Daten übertragen. Wenn die Aufforderung zur Auskunftserteilung (durch den Erhebungsbeauftragten persönlich oder per Bescheid) kommt, kann praktisch jeder ein verwaltungsgerichtliches Eilverfahren und/oder Klageverfahren einleiten. Dazu möchte der AK Zensus diese Verfahren nach Kräften koordinieren und unterstützen.

Information des AK Zensus:
zensus11.de/
zensus11.de/2010/10/ak-zensus-kundigt-weitere-proteste-gegen-die-volkszahlung-2011-an/

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Helmhut
  • Helmhuts Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 3 Monate her #3919 von Helmhut
Kamerad Volkszähler und
wie sicher sind die Daten?


Derzeit werden in zahlreichen Landkreisen und Städten händeringend Ehrenamtliche gesucht, die im Mai in ausgewählten Haushalten Bürger zu ihren Lebensumständen der Bürger ausfragen sollen. Bundesweit werden Schätzungen zufolge rund 80.000 Interviewer für den Zensus 2011 benötigt, so die taz.

Eine gesinnungsgemäße Nachfolger-Partei des Dritten Reiches hat damit ja eine gewisse Vorerfahrung, wie man Menschen befragt und zu was und sieht sich vorrangig in der deutschen Pflicht, Befrager für den Zensus 2011 zu stellen. So viel Engagement ist sicher lobenswert.

Ungeahnte Begehrlichkeiten geweckt

Genau wie bei Politk, Staat, Versicherungs- und Marketingunternehmen, werden mit der Stimmungsbefragung ungeahnte Begehrlichkeiten nach Datenpools und Sammelstellen geweckt, so verspricht sich auch nun die NPD durch eine Unterwanderung der Volkszählung, mehr über „politische Stimmungen im Lande“ zu erfahren - und zum Beispiel auch andere ausforschen zu können. So heißt es in dem Aufruf unverblümt: „Der besondere Reiz solcher Haushaltsbefragungen liegt darin, dass man auch Eindrücke von den persönlichen Lebensverhältnissen des einen oder anderen 'Antifaschisten' bekommen kann.“ Wenn man bedenkt, dass im Fragebogen auch nach Migrationshintergründen gefragt wird (weshalb wohl?), werden NPD-Befrager durchaus zu passablen Ergebnissen kommen.


Fragt er demnächst auch mit?

Das Statistische Landesamt in Sachsen ist von dem NPD-Aufruf plötzlich so alarmiert, dass man sich fragen könnte, ob man nicht genug drüber nachgedacht hat, was so eine Befragerrekrutierung noch nach ziehen könnte. Man werde die Leiter der rund 40 Erhebungsstellen in Sachsen nun noch einmal explizit darauf hinweisen, die Interviewer zu belehren, sagte die Präsidentin des Statistischen Landesamts, der taz am Freitag.

Datensicherheit - per Unterschrift sicher

Dies möchte man rein per Unterschrift der Befrager absichern, die sich damit auf eine Geheimhaltung der Daten verpflichten sollen und mit den Inhalten der Interviews keine anderen Zwecke verfolgen - dies gelte auch „für politische, weltanschauliche und religiöse Zwecke“. Bei Zuwiderhandlung drohe eine Geld- oder Freiheitsstrafe. Die Zuwiderhandlung jedoch müsste man erst nachweisen. Das wird schwer.
Ob das ausreicht für Vertrauen und Datensicherheit? Klar, wer nichts zu verbergen hat, ist sicher, dass er weder Ausländer noch Migrant ist, dass er nicht an Allah glaubt, vollwertiger Deutscher und nicht unbedingt Sozialhilfeempfangender Schmarotzer ist und daher auch gewiss nicht in Weststadt wohnt oder gar mehr als eineindrittel Kind hat oder so etwas.

Wer das Ausfüllen der Fragebögen komplett verweigert, muss dafür eben büßen und riskiert ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro. Für den Zensus besteht ja Auskunftspflicht. Wer aber nicht auf die Seriosität der Befrager vertrauen wolle, könne den Fragebogen selbst und nicht mit dem Interviewer ausfüllen und per Post oder online an die zuständige Erhebungsstelle zu schicken, heißt es in der taz. Alternativ könne man auch einen anderen Interviewer verlangen. Letzterees zieht natürlich einen enormen Verwaltungsaufwand und Arbeitsaufschub nach sich, was es natürlich aus Behördensicht zu vermeiden gilt.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Ladezeit der Seite: 0.244 Sekunden

Suche

Forum

  • Keine Beiträge vorhanden.