Unser aller Kaiser Otto IV. wusste sich machterhaltend in Szene zu setzen. Dazu diente im schon damals wer?
Die Kirche!
Sie hob ihn nicht nur ins Amt, sie zeigte sich auch als williger Verbündeter, bis Otto sie und ihr Oberhaupt, den Papst veräppelte, ihn zu entmachten drohte. Ätsch!
Der drohte mit Exkommunizierung, was die beiden Machthaber zu ziemlich faulen Kompromissen befähigte.
So hat sich der Otto doch im Kölner Dom gleich neben den drei "Weisen" (die als Könige abgebildet sind, weniger als Weise) abbilden lassen, schwärmt die neue Braunschweiger Zeitung. "Man soll nicht nur die Nähe zur Macht sondern auch zu Gott suchen"
(nB vom 11.01.2012, Seite 8 im Artikel "Gute Nachbarn"

starteten in ein neues Jahr (Neujahrsempfang - Nachbarschaftstreff am Burgplatz).
Hier im Bild - Machthaber - weltliche und kirchliche gekrönte Häupter in trauter Zusammenarbeit, obwohl man sich gegenseitig weder gekannt noch jemals getroffen hat:
Otto IV und Macht
www.koelner-dom.de/index.php?id=18765
Super Werbung, muss man den Eliten lassen.
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KIRCHE ALS DIENSTHERR
Belegschaft der Stiftung Neuerkerode droht mit Warnstreik
Mitarbeitern fordern Tarifvertrag von Arbeitgeber Diakonie
"Die Mitarbeitervertretung der Evangelischen Stiftung Neuerkerode hat einen Warnstreik für den Fall angekündigt, dass sich die Diakonie als Arbeitgeber weiterhin gegen einen Tarifvertrag sperrt. Die Belegschaft sei ungehalten ber den derzeitigen Stillstand der Verhandlungen, sagte Jens Havemann von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Auch in zahlreichen anderen Einrichtungen der Diakonie in Niedersachsen mache sich Empörung breit..."
www.okerwelle.de/cms/index.php?id=62&tx_ttnews
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Warum führt eine christliche kirchliche Braunschweiger Akademie eine "Stolz-Debatte"?
Der Eintritt ist frei, klar - aber Spenden willkommen! Das Thema folgend formuliert "
Was ist Stolz? - Dürfen wir stolz sein?
Was kann „ich bin stolz“ heißen? Bin ich stolz auf mich, auf mein Kind, auf meine Familie, meine Haare, meine Stadt… ?"
Die dazu geladenen Referenten sind Hendrikje Dickschen, die macht Management Coaching - auch bei VW.
www.smb-bs.de/koop.html
Joachim Klement, vom Staatstheater Braunschweig, was ihn wohl als Stolz-Experte auszeichnet?
Und die Märchenpädagogin Christiane Raeder, ebenfalls offenbar Stolz-Expertin.
Natürlich fehlt der Pfarrer als Vertreter der kirchlichen "Akademie" nicht, die diese merkwürdige Debatte anberaumt hat.
"DÜRFEN" wir stolz sein?
Allein schon das zaghafte Erlaubnisgetue verheißt eine wahre Expertendebatte. Ist es uns jetzt erlaubt, wieder erlaubt? Wer erlaubt es uns nun? Wer ist der Erlauber?
Dabei ist jedem Normalbürger längst klar, jeder darf bisher auf alles mögliche stolz sein. Wir leben in einer Demokratie. Keine Frage! Stolz auf seine Familie, die Kinder, das Haus, das man erbaut hat, die eigenen privaten und beruflichen Leistungen, auf das Auto, welches man sich erspart hat.
So "ambivalent" die Kirche gerne hier eine Debatte vom Zaun predigen möchte, ist die Sache längst nicht mehr und so vielseitig diese Stolzmomente wirken, all diese Dinge haben gemeinsam, dass wir selbst als Person in irgendeiner Weise damit etwas zu tun haben, auf die wir Einfluss hatten oder haben, also direkten Zugriff oder Einflussnahme. Deshalb gibt es eigentlich gar keine Ambivalenz im Stolzsein an sich.
Den Kinder gibt man Rat und Tat, beeinflusst sie also mehr oder weniger und wenn sie geraten, dann kommt ein gewisser Stolz auf, der insgeheim natürlich mit dem Stolz auf sich selbst zu tun hat. Ähnlich auch bei Haus, Leistungen, Auto und sich selbst. Fremden, Unbekannten gegenüber hingegen, fällt es schwer, überhaupt von Stolz zu reden. Von Vorbild oder Ideal vielleicht, aber von Stolz reden wir da doch weniger. Je weiter unser Einfluss auf eine bestimmte Sache entfernt liegt, desto weniger fühlen wir uns mitverantwortlich für die Sache oder Person - es sei denn, man suggeriert es uns, immer und immer wieder!
Ambivalent wird es also erst dann, wenn man uns künstliche Stolz-zu-Seins aufzudrücken versucht. Stolz stellt sich normalerweise völlig natürlich ein, man muss ihn uns normalerweise nicht einbläuen oder ihn "lehren".
Die Redewendung "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein!" wurde eben sprachlich für gewisse andere Zwecke so suspekt missbraucht, und nicht nur von den altbekannten Neonazikreisen, nein, zur Fussballweltmeisterschaft ebenfalls!
Dazu, weil wir nicht so richtig stolz sein wollten, hat man extra für uns Antinationale sogar eine Kampagne entwickelt "DU bist Deutschland!", oder dann "WIR sind PAPST!" musste man uns suggerieren. Und witzig, der Christen-Kirche hat's ebenso gefallen wie den christlichen Parteien. Von allein wären wir da nie drauf gekommen. Da musste extra jemand kommen und uns das sagen, beibringen. Das gab's früher schon mal, die Älteren unter uns dürften sich noch erinnern.
Sind
Sie
nun wirklich Deutschland, liebe/r Leser/in? Oder fühlen Sie sich als Papst (weibliche Form ist eher Theoretikum, als fühlen hier die Frauen schon mal rein gefühlt nichts!)?
Sind Sie gar stolzer Herzog von Braunschweig oder Frau Herzogin?
Was haben Sie eigentlich mit den aufgeführten gemeinsam? Woran haben Sie direkt Anteil bei diesen Dingen?
DU bist also Deutschland, zu sein; wieder stolz, ein Deutscher zu sein und zwar vor allem unserer Kanzlerin zuliebe, so hat man diese Kampagne weiter getrieben. Alles Merkel oder der CDU-Führung zuliebe, die sich gerne im Sommermärchen und im Stolz auf die "Nationalmannschaft" gesonnt hätte. Das eint ja so schön. Klappte nicht so ganz, weil Fußball nun mal nicht unbedingt ein schicke oder hochgradig geistreiche sportliche Betätigung ist. Und auch oftmals ihre Protagonisten nicht sehr gut belichtet dastehen, wenn sie in ein Mikro sprechen sollen - äh!
Also nix mit Nationalfussballstolz, zumal die Akteure zunehmend noch nicht mal mehr Deutsche, sondern Migranten, Spieler aus anderen Nationalstaaten sind, die beliebig in eine Fußball-Elf hinzugekauft wurde. Und nur, weil man dieses künstlich-beliebige Konstrukt "Deutsche Nationalmannschaft" nennt, ist sie das de facto mitnichten. Und worauf sollte auch ein halbwegs sachlich denkender Mensch darauf stolz sein, wenn 11 andere Personen Leistungen erbringen, Erfolge haben, mit denen er sonst im Leben nie direkt zu tun, also keinen direkten Anteil an der Leistung des anderen hat? Auf was bitte, kann man da selbst stolz sein?
Stolz kann der jeweilige Mensch, der diese Leistungen erbringt sein, aber nicht der, der ihm dabei zusieht. Verehrung ja, aber dabei auch noch einen eigenen Stolz entwickeln?
Stolz ist also mit einer Sache zu verbinden, an der man selbst Anteil hat. Aber gerade vermeintliche Nationalisten dürften es derzeit schwer haben mit Deutschland, sterben wir ja aus, werden alt und dement (dann ist Stolz kaum noch wichtig, würdevolle Behandlung aber um so mehr) und viele wandern aus, vor allem die Intelligenzia, die mobile flexible Jugend und die Arbeitsuchenden. Was bleibt sind die Zurückgebliebenen.
Also, was bleibt, auf was wir national noch stolz sein sollten, könnten?
Wozu Stolz und nicht Nächstenliebe?
Wozu Nationales statt Völkerverständigung?
Wozu noch Geld ausgeben für diesen künstlichen Stolz?
Wozu also diese Stolz-Diskussion?
Gruß
Helmhut