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Die Versammlung von BRAGIDA
(“Braunschweig gegen die Islamisierung des Abendlandes“) am Montag, den 19.1.2015, auf dem Braunschweiger Schlossplatz glich eher einer Versammlung von HOGESA (»Hooligans gegen Salafisten«) oder einem Aufmarsch militanter Neonazis, als den PEGIDA-Spaziergängen, wie man sie aus Dresden kennt:
Neonazis skandierten „Wer Deutschland nicht liebt muss Deutschland verlassen“ oder “Antifa Hurensöhne“, vermummte Teilnehmer rüttelten an Absperrgittern und waren drauf und dran die rundherum lautstark protestierenden GegendemonstrantInnen im Mob anzugreifen. Journalisten wurden immer wieder bedroht und die Stimmung war äußerst aggressiv und aufgeladen.
Ein Stelldichein der regionalen Neonazi-Szene
Gegenüber der Presse erklärte die Polizei, dass rund zwei Drittel der Teilnehmenden der “rechten Szene“ angehörten und polizeibekannt sind. Hundert von ihnen seien aus anderen Städten mit der Bahn angereist.
Sie hatten sich zuvor am Bahnhof versammelt und waren dann geschlossen zur Versammlung von BRAGIDA am Schlossplatz marschiert.
Die Aufzählung der bekannten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung, die vom Anmelder am Ende ohne die Durchführung eines geplanten Demonstrationszuges abgebrochen wurde, liest sich dann auch wie ein “Who is Who“ der regionalen Neonaziszene:
Mit dabei waren z.B. die Hannoveraner NPD-Vorsitzende Christina Krieger, der Helmstedter NPD-Ratsherr Friedrich Preuß und Sebastian Weigler, Aktivist der »Jungen Nationaldemokraten« (JN).
Es waren Anhänger und Mitglieder der Partei »Die Rechte« da, darunter auch der Braunschweiger Kreisvorsitzende Michael Berner und seine Frau Tatjana Berner. Beide sitzen im Bundesvorstand der neonazistischen Partei.
Aus Wolfsburg und Gifhorn waren langjährige Szene-Aktivisten, wie z.B. Pascal Kinzel, zur Versammlung gekommen.
Aus der Region Hannover waren Neonazis, wie Benjamin Krüger, Ronny Damerow und Patrick Illmer da, die dem Spektrum der verbotenen Gruppierung »Besseres Hannover« zugerechnet werden. Auch der bundesweit bekannte Hildesheimer Neonazi Dieter Riefling war nach Braunschweig gekommen, um hier BRAGIDA zu unterstützen. Riefling wird demnächst eine Haftstrafe antreten müssen, weil er wegen “Volksverhetzung” verurteilt wurde. Er soll bei einem Rechtsrock-Festival im Jahr 2012 in die Fernsehmoderatorin Mo Asumang rassistisch beleidigt haben.
Hooligans und HOGESA-Fans
Neben Anhänger der HOGESA und deren Abspaltung »Gemeinsam stark« waren auch Eintracht-Hooligans, z.B. ehemalige Mitglieder der aufgelösten Hooligan-Truppe »Kategorie Braunschweig« unter den Teilnehmenden. Die Anhänger der Gruppierung fielen in der Vergangenheit immer wieder durch rechte Parolen, Hitlergrüße und Schlachtrufe, wie zum Beispiel „Adolf Hitler, Rudolf Hess, Kategorie Braunschweig KBS“ auf. Mit dabei waren auch Beteiligte der Krawallen gegen die Polizei in der Braunschweiger Innenstadt nach dem Aufstieg von Eintracht Braunschweig im Mai 2013 und einer Massenschlägerei von Braunschweiger Hooligans auf Mallorca vor einigen Jahren.
Stadion-Ordner als BRAGIDA-Anhänger
Die Ordner der BRAGIDA-Versammlung waren zwar bemüht immer wieder Teilnehmer davon abzuhalten die Absperrgitter zu überklettern, schienen aber insgesamt überfordert gewesen zu sein, die aggresiven Neonazis und Hooligans im Schach zu halten. Dabei waren einzelne Ordnern durch ihre berufliche Tätigkeit, z.B. als Sicherheitskraft im Eintracht-Stadion, durchaus erfahren im Umgang mit diesem Klientel.
Distanzierung aus dem Orga-Team
Zumindest nach außen distanzieren sich die bisher unbekannten Organisatoren von BRAGIDA inzwischen ein bißchen von ihren eigenen Anhängern. So heißt es in der Ankündigung des nächsten, für den 26. Januar geplanten “Spazierganges” etwas kryptisch: “Das Orgateam distanziert sich ausdrücklich von jeglichen Proklamationen in Wort und Schrift ‘Rechter’, sowie von Handlungen gewaltbereiter Personen. Bragida ist eine Bürgerbewegung, die weder rechts noch links angesiedelt ist und ihr ungehindertes Recht auf Meinungs- und Demonstrationfreiheit in Deutschland beansprucht.” Im Gegenzug kritisierten die versammlungserfahrenen Neonazi die Organisatoren für deren schlechte Organisation. So äußerte z.B. Riefling im Nachgang: “Die Orga der Bargida war aber Blauäugig und Amateurhaft, um es vorsichtig zu formulieren. Sie haben sich von der Polizei alles diktieren lassen. Kein Stromgenerator durchbekommen. Nichtmal eine vernünftige Flüstertüte… Und dann stellt sich der Redner (ein älterer Herr mit BRD Fahne um die Schulter) noch direkt an das Gitter vor die Rotfront. Das da nichts rumkam (Inhaltlich wie Akustisch) war klar. Also logistisch eine klare Blamage! Hoffen wir, sie lernen auch daraus…”
Weitere Bilder gibt es hier:
recherche-nord.com/gallery/2015.01.19.html
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BIBS ruft für Montag zu einer Kundgebung/Mahnwache gegen den rechten Spuk auf
Sehr geehrte Damen und Herren
Am vergangenen Montag traten im Rahmen von "Bragida" ausländerfeindliche NeoNazi- und Hooligan-Gruppen auf und skandierten u.a. "Hier marschiert der nationale Widerstand".
Die Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) tritt dem mit einer Mahnwache am 26.1.2015 entgegen.
Gerade in der Stadt, die vor 83 Jahren durch Einbürgerung von Adolf Hitler dem Nazi-Spuk den Weg bereitete und 70 Jahre, nachdem Braunschweig vom Faschismus wieder befreit werden konnte, zeigen Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig Gesicht.
Wir alle sollten uns die Frage stellen, warum Nazi-Gruppen und Hooligans aus anderen Orten anreisten und warum wohl gerade nach Braunschweig...
Bildmaterial über den Nazi-Spuk vom letzten Montag - siehe hier:
www.braunschweig-online.com/bibs-forum/44-npd-im-blick/2274-buendnis-gegen-rechts-in-bs.html?limit=6&start=72#10085
Die Bürgerinitiative Braunschweig BIBS beteiligt sich wieder - wie am vergangenen Montag an den Aktionen "Kein Platz für Bragida - für eine weltoffene Stadt" und ruft im Rahmen der Veranstaltungen des Bündnisses gegen Rechts zur Mahnwache am 26.1.2015 um 18 Uhr vor Galeria Kaufhof - Ecke Bohlweg/Georg-Eckert-Str. auf.
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"Wer jetzt zum zweiten Mal in Braunschweig auf dieser Seite (Bragida) mit auf die Straße geht, der weiß, dass er an einer Rechtsextremen-Demo teilnimmt."
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[/size]Die Sprüche der Woche von Christian Ehring auf extra 3:
"Pegida-Anhänger verteidigen religiöse Werte, an die sie selbst nicht glauben, gegen Menschen, die es bei ihnen nicht gibt, von denen aber in Medien berichtet wird, die sie für Lügner halten."
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