Occupy ruft zu weltweiten Demonstrationen auf
Zum
15. Januar 2012 sind weltweit wieder
Großdemonstrationen geplant. Im Folgenden der Demoaufruf im Wortlaut.
Quellen:
occupyberlin.de/
und
www.alex11.org
"Am 15. Januar gehen wir weltweit auf die Straße, weil wir einen grundlegenden Wandel des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systems fordern.
Die massiven Probleme und Ungerechtigkeiten in Wirtschaft, Umwelt und sozialem Miteinander sind global die Symptome eines nicht mehr funktionierenden Gesellschaftssystems, sowie des fortwährenden Demokratieabbaus, eines unsolidarischen Geldsystems und ungerechter Besitzverhältnisse. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Probleme.
Das System ist nicht in der Krise, sondern die Krise ist das System!
Nur gemeinsam werden wir in der Lage sein, ein gerechtes und solidarisches Miteinander zu entwickeln, deshalb fordern wir echte Demokratie, also dezentrale und basisdemokratische Strukturen, in denen jeder eine Stimme hat und gehört wird.
Das Wettbewerbsprinzip, das uns bereits im Kindesalter eingeimpft wird, sorgt für ein rücksichtloses Gegeneinander, und hindert uns daran gemeinsam an menschenwürdigen Lebensbedingungen für alle zu arbeiten.
Gesucht: Echte Demokratie
Wir sind viele und ganz unterschiedliche Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen. Wir fühlen uns von den gewählten Politikern nicht mehr vertreten und sehen im derzeitigen Parteien- und Repräsentativsystem schwere demokratische Mängel. Zudem werden politische Entscheidungsprozesse immer intransparenter, immer anfälliger für die Beeinflussung durch Lobby-Organisationen und entziehen sich so mehr und mehr der demokratischen Kontrolle und Legitimation. Darüber hinaus führt dieses System zu einer konkurrenzorientierten Spaltung unserer Gesellschaft. Wir wollen, dass alle eine Stimme haben und diese auch gehört wird. Wir wollen direkte Beteiligung aller Menschen, wir wollen echte Demokratie!
Frieden…
Von Kriegen profitiert immer nur eine Minderheit – unzählige Menschen zahlen dafür mit Leib und Leben. Ganze Landstriche werden zerstört und unbewohnbar gemacht, Ressourcen geplündert – und all das geschieht tagtäglich auf dieser Welt. Vor allem auch im Namen „unserer Demokratie“ und unterstützt von „unseren Regierungen“. Deutsche Rüstungskonzerne beliefern zudem weltweit Konfliktparteien und verdienen am Leid anderer. Wir sagen Schluss mit allen Kriegen und Schluss mit allen Kriegsvorbereitungen!
Ein echter Wandel
Für uns steht außer Frage: Das Wirtschafts- und Finanzsystem muss völlig neu organisiert werden. Diese Reorganisation beinhaltet die Auflösung international operierender, privater Banken, die Vergesellschaftung global agierender Großkonzerne sowie die gerechte Verteilung vorhandender Werte. Es gibt genug für alle! Niemand müsste an Hunger leiden oder in bitterer Armut leben. All das ist vor allem Ergebnis ungerechter Verteilung.
Wir sollten die Idee des Geldes neu überdenken: Wir benötigen gerechte und funktionierende Finanz-, Wirtschafts- und Geldsysteme, die nicht zyklisch zu immer neuen Krisen, Überschuldungen und Vermögenskonzentrationen führen. Wir sagen: Schluss mit dem Profit- und Wachstumswahn, Schluss mit der Degradierung des Menschen zu „Humankapital“!
Schluss auch mit dem Raubbau an Tier und Umwelt! Kooperation statt Konkurrenzdenken! Wir wissen: Eine mögliche Welt ist anders! Wie? Um das zu entscheiden müssen wir alle zusammenkommen und über Alternativlösungen diskutieren.
Freiheit und Menschenrechte
Wir fordern die uneingeschränkte Umsetzung der Menschenrechte weltweit.
Ohne Freiheit ist Alles nichts. Wir fordern ein Ende staatlicher Kontrolle privater Lebensbereiche und den Stopp der Etablierung immer neuer Überwachungswerkzeuge. Wir fordern bedingungsloses Versammlungsrecht sowie eine uneingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit – weltweit!
Occupy: Zusammen ist man weniger allein!
15. Januar 2012
TERMINE
Berlin : 13 Uhr, Neptunbrunnen
Düsseldorf : 14 Uhr, Hauptbahnhof
Frankfurt : 12 Uhr, Rathenauplatz
München : 12 Uhr, Marienplatz
…
und weltweit in deiner Stadt !
*
Eine mögliche Welt ist anders.
Obiger Text enstand in Gemeinschaftsarbeit und steht zur freien Verfügung/
kann nach Belieben kopiert und verbreitet werden!
Zum Facebook-Event geht’s hier:
www.facebook.com/events/128986347204092/
Hier
kannst Du Flyer downloaden und dann ausdrucken, kopieren verteilen, aufhängen.
Ein weiterer Demoaufruf auf
anewsolarplexus.wordpress.com
NEWS
Occupy am Scheideweg
„Nach den Großdemonstrationen in Spanien, Israel und den USA regt sich seit Mitte Oktober auch in Deutschland der Protest. Die hiesige
Occupy-Bewegung wendet sich gegen die Unterhöhlung der Demokratie und fordert mehr soziale Gerechtigkeit. Es ist auch ihr
Verdienst, dass Debatten über Gestalt und Zukunft des Kapitalismus zuletzt wieder mehr Gehör gefunden haben. Zuvor war es weder Gewerkschaften und Parteien, noch bestehenden
außerparlamentarischen Akteuren gelungen, in einer breiten Öffentlichkeit Diskussionen über den Kurs der
Bundesregierung zu entfachen…“ Artikel von Steffen Vogel in »
Blätter
« 1/2012
Protestkultur: Endlich ist alles schwindlig
„Der heroische Anführer steht auf der Liste der bedrohten Arten: Proteste organisieren sich heute ohne ihn. Wer sie verstehen will, muss sich an die Sache halten…“ Artikel von Nils Minkmar in der
FAZ
online vom 27.12.2011
Platzverweise. Aktuelle Soziale Bewegungen zwischen Abseits und Zentrum.
Artikel von Jens Kastner aus der Printausgabe 57 von Malmoe. Der Text basiert auf dem Manuskript für einen Vortrag, gehalten beim Symposium „Krise und reale Utopien. Alternativen zur gegenwärtigen
Wirtschaftsordnung am Beispiel Arbeiter/-innenselbstverwaltung und neue soziale Bewegungen.“ Do, 17.11.2011 / Johannes Kepler Universität Linz.
Teil I
www.malmoe.org/artikel/widersprechen/2321
Teil II
malmoe.org/artikel/widersprechen/2322
Demonstration an Silvester: Polizei nimmt 68 Occupy-Anhänger fest
Artikel in [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,806613,00.html
]Spiegel online[/url] vom 01.01.2012
Occupy-Bewegung 10 Gebote für die Revolte
„Der Generation Occupy könnte gelingen, was uns damals nicht gelang. Neujahrsrede eines amerikanischen Protestveteranen an die Jungen…“ Artikel von Mike Davis in
DIE ZEIT online
vom 01.01.2012
Vermehrt werden nun auch Gewerkschaften und Friedensinitiativen angesprochen, sich mit der OCCUPY-Bewegung zu solidarisieren, denn Sozialstaat, Arbeitsrecht und -welt als auch Frieden liegen im Interesse der 99%.
Raus aus Afghanistan – Hände weg von Iran! Bundesausschuss
Friedensratschlag: Zwölf Aktionsschwerpunkte der Friedensbewegung für 2012.
„Zur Jahreswende veröffentlichte der Bundesausschuss Friedensratschlag sein friedenspolitisches Aktionsprogramm für das NEUE JAHR. Im Mittelpunkt stehen der Krieg in Afghanistan, die Warnung vor neuen Kriegen und die Kritik an NATO und Bundeswehr…“ Presseerklärung vom 30. Dezember 2011
www.ag-friedensforschung.de/bewegung/aktionsprogramm2012-baf.html
Das 12-Punkte-Programm der Friedensbewegung (pdf)
www.ag-friedensforschung.de/bewegung/Aktionsprogramm2012.pdf