Hier ist eine Motivationshilfe, für alle die sich nicht entscheiden können, ob es vielleicht doch wichtig wäre vor Ort zu sein-oder nicht!
Dieses schrieb ein Anti-Atom-Braunschweig-Aktivist:
Am Mittwoch, dem 25. Januar findet um 18:30 Uhr das "Experten-Hearing"
zur Betriebserweiterung von Eckert & Ziegler in Braunschweig-Thune im
großen Saal der Stadthalle Braunschweig statt.
Zugegebenermaßen folgt jetzt ein längerer Text zur Problematik.
Bitte
lest bis zum Ende weiter. Es geht um viel für Braunschweig und die ganze
Region.
Dieses öffentliche Hearing wird eine Weichenstellung darüber sein, wie die Ratsentscheidung Ende Februar über die Genehmigung der geplanten
Betriebserweiterung ausfallen könnte.
Ich gehe hier nicht nochmal auf die Problematik zu Eckert & Ziegler ein, sondern bitte darum, sich gegebenenfalls auf der Seite der Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS)
www.braunschweig-biss.de
zu informieren. Insbesondere die Unterseite
www.braunschweig-biss.de/?page_id=751
sei empfohlen.
Die auf dem Firmengelände in BS-Thune gelagerten radioaktiven Materialien strahlen jetzt schon um ein vielfaches mehr als alles was in der Asse liegt.
Diese Einstufung basiert auf den knappen Angaben zur Größenordnung, die von amtlicher Seite herausgegeben wurden (siehe oben genannte Unterseite). Aussagekräftige Angaben zum radioaktiven Inventar
verweigert die Firma vehement mit langen juristischen Ausführungen.
Diese Geheimhaltungsstrategie sorgt bereits für größten Unmut und erschwert maßgeblich die objektive Diskussion um die Gefahren und Risiken am Standort.
Beim Hearing steht viel auf dem Spiel und jede Unterstützung wird
gebraucht!
Kommt zum Hearing, um auch klar zu machen, dass wir keinen Ausbau von Atomanlagen im Braunschweiger Land zulassen werden und von
solchen Betreibern schon gar nicht. Tatsächlich befindet sich Braunschweig bereits im "atomaren Bermuda-Dreieck" zwischen der Asse, Schacht Konrad (im Ausbau) und Eckert & Ziegler.
Die Durchführung des Hearings hat der Rat der Stadt Braunschweig im Dezember beschlossen.
Der eingereichte Bauantrag von Eckert & Ziegler wurde inzwischen (nur)"auf Eis gelegt". Der Rat wird voraussichtlich Ende Februar über das Bauvorhaben richtungweisend abstimmen.
Der Ausgang ist allerdings ungewiss.
Im folgenden versuche ich darzustellen, was sich schon jetzt als besonders heikel am "Experten Hearing" abzeichnet:
* die mit der Organisation des Hearings beauftragten Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben das Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig federführend
in die Planung eingebunden.
Robin Wood und die Bürgerinitiative
Strahlenschutz haben aus guten Gründen eine Strafanzeige auch gegen das Gewerbeaufsichtsamt eingereicht.
Die Staatsanwaltschaft prüft unter Anderem, ob das Gewerbeaufsichtsamt als Überwachungsbehörde von Eckert & Ziegler Verstöße gegen die Strahlenschutzverordnung zu verantworten hat.
* die Stadtverwaltung und das Gewerbeaufsichtsamt haben "Experten" auf
das Podium geladen, die einen behördlichen Hintergrund haben, die als
"Verharmloser" von Strahlungsgefahren in Fachkreisen gelten oder auch sonst sicher keine kritische Sichtweise erwarten lassen.
* die Bürgerinitiative Strahlenschutz, die entschieden gegen eine
Betriebserweiterung argumentiert und sich dabei auch auf kritische
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen beruft, forderte Podiumsplätze
für zwei Experten ein, die eine Sicht zur Gefährdung durch Radioaktivität repräsentieren, die der der Behördenauffassung
entgegensteht.
Dies gilt z.B. insbesondere für die Gefahren durch Niedrigstrahlung.
Die BISS hat Winfried Eisenberg (IPPNW) und Wolfgang Neumann (INTAC Hannover) vorgeschlagen.
Diese beiden Podiumsplätze wurde
von den Organisierenden nicht bewilligt.
Daher ist aus Sicht der BISS und von Robin Wood die geplante Besetzung des Podiums beim Hearing alles andere als ausgewogen.
Die BISS hat die genannten Experten trotzdem eingeladen und wird -hoffentlich mit Hilfe des Publikums - alles dafür tun, dass sie gehört werden.
* der Oberbürgermeister hat entschieden, dass das Hearing im großen Saal
der Stadthalle stattfinden soll. Die Stadt macht im Grunde überhaupt keine Werbung für die Veranstaltung.
Es gibt nur eine ziemlich
versteckte Internet-Seite unter
www.braunschweig.de/hearing
Auf eine Pressemitteilung der Stadt zum Hearing hin brachte die Braunschweiger Zeitung einen Artikel, der als Bewerbung eher fragwürdig
ist.
In dem Artikel wird das Hearing als "Anhörung" bezeichnet.
Ein großer Teil des Artikels dreht sich um die genannte Strafanzeige.
Viele Leser und Leserinnen könnten vermutlich den Eindruck bekommen, es handele sich bei der "Anhörung" um einen Gerichtstermin und sie kämen nicht auf die Idee dort hinzugehen.
In den großen Saal der Stadthalle passen geschätzt 3000 Personen. Wenn aus eben genannten Gründen nur wenige Interessierte kommen sollten, könnte das Bild entstehen "das Thema interessiert wohl nur sehr wenige".
Die Absicht lässt sich aber nur unterstellen, nicht aber beweisen.
Großes Interesse und eine deutlich vernehmbare Positionierung des Publikums haben sicher einen Einfluss auf die Entscheidungen der anwesenden Ratsmitglieder zur Betriebserweiterung.
Sollten die Ratsmitglieder bei ihrer Meinungsbildung nur die Aussagen der Expertenauswahl der Stadtverwaltung hören (mit der Einschätzung,
dass diese verharmlosend ausfallen werden) und wenig öffentliches Interesse verspüren, könnte eine Entscheidung im Rat zu Gunsten von
Eckert & Ziegler drohen.
Die Veranstaltung besitzt über die politische Bedeutung hinaus auch
einen sehr informativen Charakter.
Sie bietet allen die Möglichkeit,sich durch die Auseinandersetzung beim Hearing ein eigenes Bild über die Brisanz von Eckert & Ziegler machen zu können.
Mit dieser langen Mail hoffe ich, viele motiviert zu haben, zum Hearing zu kommen:
Mittwoch, 25. Januar 2012 um 18:30 Uhr
im großen Saal der Stadthalle Braunschweig (Leonhardplatz)
(vor Beginn gibt es draußen vor der Stadthalle ein Vorprogramm der BISS)