Röttgen besucht Ende März die Asse
30.01.2012, dapd
"Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) plant Ende März einen Besuch im maroden Atommülllager Asse. Seine Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser bestätigte den Termin am Montag bei einer Anhörung im niedersächsischen Umweltausschuss, wie die CDU-Fraktion mitteilte.
"Wenn Minister Röttgen den Zustand der Asse mit eigenen Augen gesehen hat, wird er das Tempo der Rückholung sicherlich erhöhen", sagte der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Martin Bäumer.
In die Asse fließen täglich rund 12.000 Liter Wasser und gefährden die Standfestigkeit des Bergwerks. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte sich vor zwei Jahren nach einem Vergleich verschiedener Schließungsvarianten für die
Rückholung der rund 126.000 eingelagerten Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Atommüll entschieden.
t-online
Die Idee, die bislang 80 Kubikmeter ASSE-Lauge nebst den täglich dazuströmenden 12.000 Litern weiterer Lauge in Thune bearbeiten zu lassen, reicht nicht ganz. Es geht hier ja um mehr als lediglich ASSE-Laugen zu bearbeiten.
Was wird aus dem Atommüll in den 126.000 Fässern?
Keine Sorge?
Dafür hat Eckert und Ziegler bereits ebenfalls einen Plan, vorausgesetzt, die Firma erhält die Genehmigung für eine Erweiterung ihres Betriebes:
Auf dem Schaubild, welches Eckert und Ziegler für den Kapitalmarkt bereit stellt, prognostiziert die Firma interessierten Anlegern eine zukünftige Verarbeitung von voraussichtlich "Waste" (also Müll, hier aber radioaktiver Müll) in einem Gesamtvolumen von
280.000 Kubikmeter. Wer auf dem Schaubild nach rechts blickt, kann leicht ermitteln, woher weitere Atommüllmengen kommen sollen. Aus alten DDR-Beständen, aus AKW's, aus der kerntechnischen Industrie, aus den Landessammelstellen etc.
Geht es also nur um ASSE-Lauge?
Und wer, kann, falls die Genehmigung zur Erweiterung erteilt ist, diesen Plan dann eigentlich noch stoppen?
Denken Sie mal in Ruhe drüber nach.
Gruß
Helmhut
____________
Weitere Infos:
Entwurf für Endlager-Suchgesetz
"So ist kein Konsens möglich! Vom ersten durchgesickerten Entwurf eines Standortauswahlgesetzes für ein Endlager hält .ausgestrahlt nicht viel. ..."
Hier geht es zur aktuellen Pressemeldung:
www.ausgestrahlt.de/presse/artikel/be9d6a9332/mit-diesem-gesetzentwurf-ist-kein
Endlagersuche: Röttgen legt ersten Entwurf für Gesetz vor
"Anfang der Woche wurde bekannt, dass Bundesumweltminister Norbert Röttgen den ersten Entwurf für ein Endlager-Suchgesetz vorgelegt hat. Nach dem Entwurf, der wnet vorliegt, soll eine Ethikkommission das Verfahren begleiten und eine neue Behörde die Erarbeitung von wissenschaftlichen Kriterien übernehmen.
Ein mögliches Endlager in Gorleben wird in dem Papier nicht ausdrücklich ausgeschlossen.
Öffentlichkeitsbeteiligung
Interessant ist, dass das Papier ausdrücklich eine Unterscheidung zwischen Information der (allgemeinen) Öffentlichkeit sowie Beteiligung von betroffener Öffentlichkeit unterscheidet. Wie sich "betroffene" Öffentlichkeit letztendlich definiert und bei welchem Verfahrensstand sie informiert/beteiligt wird, bleibt offen.
Für die BI Lüchow-Dannenberg fehlt im Entwurf die
Beteiligung von Umweltverbänden und anderen Kritikern. "Ein Parteienkonsens, der garniert wird durch Empfehlungen einer handverlesenen Ethikkommission, überregelt wieder die Expertise der Bürgerinitiativen. Beständig wird die Zivilgesellschaft außen vor gehalten", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. "Entweder Neuanfang, dann muss das auch basisdemokratisch und transparent erfolgen, dann muss aber auch Schluss sein mit dem 35-jährigen Getrickse in Gorleben, wo nicht einmal ein atomrechtliches Genehmigungsverfahren eröffnet wurde", fordert die BI."
Wendland-net

Also, was ist Öffentlichkeit?
Wann lässt man sie zu, will sie zulassen?
Geplantes Atomkraftwerk Borssele in den Niederlanden verschoben?
Zumindest scheinen die Pläne, für die auch RWE bereit stand, vorerst gestoppt...
bit.ly/xiiLN7
Waren sie doch nicht so sicher, die Standort-Zwischenlager?
Jetzt gibt es neue Mauern ...
bit.ly/zwDqgP
Auch in Frankreich hat eine Studie erhöhte Kinderkrebsraten in der Nähe von Atomkraftwerken festgestellt...
bit.ly/yaQ8Df
Bundesweite Mahnwachen am 11. Februar: Jetzt aktiv werden!
"Auf unserer Karte sind schon aus etlichen Orten Mahnwachen für den 11. Februar angemeldet. Falls es in Deiner Nähe noch keine Aktion geben sollte, haben wir für Dich Tipps und Tricks zusammengetragen, wie sich eine solche ohne großen Aufwand selbst organisieren lässt. Außerdem gibt es Plakat-Vorlagen für die Mahnwachen:
www.ausgestrahlt.de/mahnwachen
Fukushima setzt jetzt 70 Millionen Becquerel frei
Das sind 12 Millionen mehr als im Dezember 2011...
enenews.com
"Erst jüngst wurde bekannt, dass zum Aufbau zerstörter Häuser verwendeter Zement hochgradig radioaktiv strahlte, weil der Kalk in einem Steinbruch in der Nähe der Reaktorruinen abgebaut wurde. Vor wenigen Tagen veröffentlichte der Betreiber Tepco Bilder aus den Reaktoren und bei der Veröffentlichung fällt vor allem auf, dass „leider“ keine Anzeichen der geschmolzenen Brennstäbe oder von Kühlwasser entdeckt wurden. Es herrscht also nach wie vor Blindflug bezüglich des tatsächlichen Zustands der Reaktoren. Umso wichtiger also, auch international Solidarität und Unterstützung
mit denjenigen auszudrücken, die in Japan dafür streiten, aus der Atomkraft auszusteigen."
schreibt Matthias Weyland von .ausgestrahlt.
Aktueller Fukushima-Hintergrund
.ausgestrahlt veröffentlicht hat eine Übersicht mit neuen
Informationen, Bewertungen, Interviews mit ExpertInnen und eine Rückschau auf den Verlauf der Katastrophe zusammengestellt:
www.ausgestrahlt.de/hintergrundinfos/akw-fukushima