Lorenz Meyer [/size]Dank der Pressekonferenz der sächsischen Polizei kann man sich das Geschehen wie folgt vorstellen: Einige militante Flüchtlinge haben einen Bus gekapert und sind in eine friedliche Gruppe ortsansässiger Bürger gerast, die sich dort zu einer Willkommensparty zusammengefunden hatten. Zur Sicherstellung des als Tatwaffe verwendeten Reisebusses und um Schlimmeres zu verhindern, musste man die weiterhin randalierenden und renitenten Flüchtlinge unter Anwendung von Gewalt aus diesem entfernen.
Dabei kam es auf Seiten der Beamten zu diversen Körper- und Sachschäden. So wurde die Uniform eines der Beamten von den Tränen eines 10-jährigen Jungen durchtränkt, und der Beamte zog sich beim Würgen eben diesen Jungens eine unangenehme Handgelenksverkrampfung zu. Entsprechende Strafanträge gegen die Flüchtlinge würden geprüft.
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Von: www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fluechtlinge-was-clausnitz-ueber-unsere-gesellschaft-sagt-a-1078523.html"Proteste gegen Flüchtlinge: Die Barbaren sind wir"
"...Etwas hat sich geändert in diesem Land, etwas Grundsätzliches, und das hat nicht nur mit den Bildern zu tun von dem Bus in Clausnitz und dem unfassbaren Schriftzug "Reisegenuss" und den Hassgrölern und dem weinenden Kind, das von einem Polizisten aus dem Bus gezerrt wird, während die Menge johlt, "Wir sind das Volk, wir sind das Volk".
Das war ein Bruch, wieder einmal, wie Heidenau, wie die Galgen von Pegida, wie der Schießbefehl von Frauke Petry - einzelne Ereignisse, komprimiert in Bildern, Symbolen, Worten, die vor allem deshalb für so ein Erschrecken sorgen, weil damit klar und greifbar wird, wie groß die Verschiebungen sind, die man nicht so leicht sieht, wenn man sie nicht sehen will.
Es ist deshalb richtig, sich über die rassistischen Barbaren zu empören, denen jedes Gefühl fehlt und jede Regung, die den Menschen zum Menschen macht. Über jene, denen ein Mindestmaß an Humanität fehlt, dieses kleine bisschen Großzügigkeit und der Versuch, wenigstens zu verstehen, wie es denen geht, die alles verloren haben, wie sie sich fühlen.
Und es ist einfach. Es ist einfacher, als etwa jedes Mal neu überrascht zu sein, wie prinzipienlos manche Politiker agieren, nicht nur der grimmige Horst, sondern auch die lächelnde Frau Klöckner, wenn sie wieder und wieder Obergrenzen für Flüchtlinge fordern, die doch offensichtlich gegen Grundlagen unserer Rechtsordnung verstoßen - und wer Recht bricht, auf großem Niveau, der schafft die Freiräume für die Hassbrigaden, das Recht auch im Kleinen zu brechen, vor ihrer Haustür, in ihrem Kopf.
Testfall der existenziellen Art
Die EU-Kommission hat gerade wieder entschieden auf diesen Rechtsbruch von staatlicher Seite hingewiesen. Sie hat gesagt, dass Österreich mit seinen neuen Flüchtlingsmaßnahmen gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, gegen die Genfer Konvention und Artikel 18 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verstößt. Aber das ist denen, die das Wort vom Unrechtsstaat wohl deshalb so locker auf den Lippen führen, weil sie wissen, wovon sie reden: egal, egal, egal.
Nicht Angela Merkel ist es, die - so wird wieder und wieder behauptet - das "Gesetz bricht". Es sind all die, die eine Obergrenze fordern und damit nicht nur unmenschlich handeln, sondern geltendes Recht ignorieren und die Axt anlegen an die Grundlagen dessen, was eine deutsche und vor allem eine europäische Ordnung ist, nicht nur ideell und moralisch, sondern auch ganz direkt politisch.
Es gibt keinen demokratischen, europäischen, menschlichen Zusammenhalt ohne gemeinsame Werte, und diese Werte werden gerade vor unseren Augen vernichtet: Nicht durch die Flüchtlinge, oh nein, die uns erst an diese Werte erinnern, ein Testfall der existenziellen Art - sondern durch die Politiker fast überall in Europa, die den Kontinent in panischem Opportunismus in ein Schlachtfeld des Egoismus zurückverwandeln.
Es ist womöglich ein Traum, der da zerplatzt, der Traum eines anderen Europas. Aber ich will diesen Traum nicht aufgeben. Und ich werde alles dafür tun, dass das nicht passiert.
Die Barbaren sind unter uns
Aber, ja, nach diesen Bildern, mal wieder, bleibt vor allem der Zweifel. Der Zweifel daran, wer die Menschen in diesem Land sind, was sie gelernt haben aus Krieg und Zerstörung, wie viel sie von der Aufklärung verstanden haben, wie sehr sie Hunnen geblieben sind, was sie wollen.
Und der Zweifel daran, was die Menschen in Europa wollen und was sie gelernt haben aus all dem Morden. Ist Europa doch immer noch der blutige Kontinent, der er in den vergangenen Jahrhunderten war? Muss man sich wirklich wieder die Bilder von Verdun anschauen, Meter um Meter Mord inmitten einer allumfassenden Sinnlosigkeit von nationaler Raserei? Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Europäer damit angefangen, den Rest der Welt mit Erstaunen und Empörung zu betrachten, alles Barbaren außer uns. Aber das war falsch. Die Barbaren sind unter uns. Die Barbaren sind wir.
Vielleicht war es nie anders? Vielleicht wird es nie anders sein? Mag sein, auch wenn es mich traurig machen würde, entsetzlich traurig. Aber der Glaube daran, dass es anders sein könnte, dass es anders geworden war, der war ja da, und er war stark. Und nein, ich denke auch nicht, dass es so sein muss, dass es so enden muss.
Empörend ist aber das kalte Schulterzucken, mit dem viele Politiker, Journalisten, Leitartikler das hinzunehmen oder, schlimmer, voranzutreiben scheinen, diese europäische Regression, dieses kontinentale und institutionelle Versagen angesichts der Flüchtlinge.
Und auch wenn sie später genau das Gegenteil sagen werden (es ja jetzt schon tun und üben), wenn sie sagen werden, sie hätten unter dem Druck der Flüchtlinge nicht anders gekonnt, sie hätten mit ihren dauernden Grenz- und Mahn- und bürgerlichen Hetz-Plädoyers doch nur das Recht und die Ordnung schützen wollen, und es seien gerade die anderen, die Linken, die Naiven, die Traumtänzer, die Schuld tragen an dem Schlamassel, das danach kam: Nein.
Sie selbst höhlen den Rechtsstaat aus, sie schaffen Freiräume und Legitimation für Pogromstimmung wie in Clausnitz. Und wenn die Polizei dort nun auf wirklich atemberaubende Art und Weise Ursache und Wirkung verdreht und die Flüchtlinge, praktisch qua Existenz, zur eigentlichen Provokation macht - dann bildet das nur die Argumentationsverdrehung ab, wie sie gerade die relativistische Runde macht: Rechts ist hier immer die Antwort auf Links.
Der Mensch in seiner Schlechtigkeit
Gerade die Meinungsmacher müssten klarstellen, dass Europa eine emanzipatorische Utopie war, ist, sein könnte, sein muss, sonst versinkt dieser Kontinent wieder in seiner Vergangenheit, ein kleiner Fleck auf der Erde, zerklüftet, zersplittert, verloren. Aber seit Monaten tun die reaktionären deutschen Eliten genau das Gegenteil, sie betreiben eine Rhetorik des permanenten Notstands, und zwar nicht irgendwo weit rechts, sondern dort, wo sie die Mitte sehen: Da lassen Leitartikler die Schranken runter, da verwandeln sich Feuilletonisten in Grenzpfosten, da sind auf einmal die Menschenrechte keine Realität mehr, sondern nur noch "Rhetorik".
Nur so, sagen sie, könne man verhindern, dass die Menschen "in die Hände der AfD getrieben" werden - als sei Politik ein Verschiebebahnhof der Werte und Weltanschauungen. Auch hier ist das Gegenteil richtig: Erst wenn manche Menschen das Gefühl haben, dass sie tun dürfen, was sie in ihrem Ressentiment oder Rassismus schon lange tun wollten, fühlen sie sich bestätigt und tun das dann auch.
Vor 500 Jahren ist der Maler Hieronymus Bosch gestorben, ein abgründiger Moralist, und wer sich seine Bilder ansieht, wie sie gerade in einer großen Ausstellung in 's-Hertogenbosch zu sehen sind, der erkennt den Menschen in seiner ganzen Schlechtigkeit, im Grunde nicht zu retten, verdammt dazu, um seine Erlösung zu kämpfen, nicht aufzugeben und am Ende zu überleben.
Wer will, kann dabei an Clausnitz denken. War Bosch, der Europäer, Optimist? War er Pessimist? Ich würde sagen, er hatte die Hoffnung nie aufgegeben. Wieder und wieder aber stellte er sich die eine, die entscheidende Frage, und meistens stellte er sie voller Angst vor dem Grauen, das er sah: Was ist der Mensch?
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"...."Asylchaos stoppen !" hieß die Veranstaltung, auf der Thomas Hetze am 3. November sprach.
Herr Hetze ist Mitglied der AfD - und Leiter des Flüchtlingsheimes in Clausnitz.
Wer prüfte eigentlich seine Haltung, als man ihn zum Leiter des Flüchtlingsheimes in Clausnitz bestellte ?
Von wem hatten etliche "besorgte Bürger" wohl die Information, wann der Bus mit den Neuankömmlingen Clausnitz erreichte ?
Warum zeigt die sächsische Polizei auffällig viel Verständnis für rechte Aufwiegler und geht zeitgleich hart gegen Flüchtlinge vor ?
Auffällig ist sie, diese Häufung von Merkwürdigkeiten in Clausnitz....".
Mehr auf: www.sueddeutsche.de/politik/thomas-hetze-clausnitz-heimleiter-demonstrierte-gegen-asylchaos-1.2872663In dem sächsischen Ort Clausnitz leben derzeit 25 Flüchtlinge. Begrüßt wurden sie von einem pöbelnden Mob. Das sorgte deutschlandweit für Aufregung.
Verantwortlich für die Flüchtlinge ist Thomas Hetze, AfD-Mitglied mit fragwürdigem Weltbild.
Der Landkreis sagt dazu: "Solange er nicht gegen geltendes Recht verstößt, gibt es keine Probleme."
"...Ein ganz normaler Bürger sei er, mit Hobbys und Familie.
Am 3. November steht Thomas Hetze im sächsischen Freiberg am Rednerpult.
Vor ihm Hunderte Menschen, die gewaltig was gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung haben. Vor allem gegen die Kanzlerin: "Merkel muss weg!", brüllen sie.
Der Mann mit den Hobbys und der Familie brüllt nicht. Er spricht bedächtig. Dennoch entfaltet er ein fragwürdiges Weltbild. Wirtschaftsflüchtlinge würden nach Deutschland einmarschieren, ohne dass die Regierung dagegen vorgehe....".
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Mehr lesen auf: www.braunschweig-spiegel.de/index.php/politik/politik-allgemein/6431-das-monstroese-als-ernstfall-der-humanitaet"....Die meisten Menschen empfinden Entsetzen, wenn sie Bilder wie in Clausnitz sehen und Sätze hören wie vom Polizeipräsidenten von Chemnitz Uwe Reißmann, der auch noch den Flüchlingen eine Mitschuld gibt am Gewalteinsatz.
Nicht weniger dramatisch der Brand des Asylbewerberheims in Bautzen.
Warum, so muss gefragt werden, wird der Begriff des "Terrorismus" in diesen Zusammenhängen in der Öffentlichkeit nicht genannt.
Warum scheuen sich Politik und Rechtswesen, diese zur Straftat drängenden hasserfüllten Menschen als Terroristen zu bezeichnen, und auch entsprechend zu behandeln?
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[buendnisarbeitstreffen] Braunschweig:
Neonazi prügelt Schüler ins Krankenhaus
Wie die Polizei Braunschweig heute mitteilte, wurden gestern Nachmittag
an der Neuen Oberschule zwei 19-jährige Schüler durch Schläge und Tritte
eines 23-jährigen, der nicht Schüler der Schule ist, verletzt. Einer der
Opfer musste im Krankenhaus operiert werden und erlitt erhebliche
Gesichtsverletzungen. Laut Polizei lägen die Hintergründe für die
Auseinandersetzung noch im Dunkeln (PM der Polizei Braunschweig:
www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/3260245 )
Nach Angaben von Augenzeugen (die aus Angst vor den Neonazis anonym
bleiben wollen) war der mutmaßliche Angreifer ein bekannter Neonazi. Er
soll zuvor zusammen mit einem weiteren Aktivisten der
NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" extrem rechte Flyer in
der Schule verteilt haben. Der mutmaßliche Angreifer hatte sich am
Montag an einem "Abendspaziergang" des Braunschweiger Ablegers der
PEGIDA-Bewegung "BRAGIDA" beteiligt und dort das Fronttransparent
mitgetragen (siehe:
buendnisgegenrechts.net/2016/02/22/militante-neonazis-tragen-bragida-fronttransparent/ ).
David Janzen, Sprecher des Bündnis gegen Rechts dazu:
"Wir haben in den letzten Monaten immer wieder vor der Zunahme rechter
Aktivitäten und Gewalt in Braunschweig gewarnt. Nun ist es leider soweit
gekommen, dass ein Schüler durch einen Neonazi schwer verletzt wurde.
Wie uns Augenzeugen berichtet haben, hatte der mutmaßliche Täter und ein
weiterer Beteiligter in der Schule zuvor Propagandamaterial der
NPD-Jugendorganisation 'Junge Nationaldemokraten' verteilt. Der
mutmaßliche Angreifer ist kein Unbekannter, am Montag trug er das
Fronttransparent von BRAGIDA mit. In den letzten Wochen war er immer
wieder an Aktionen der 'Jungen Nationaldemokraten' beteiligt. Diese
treten in Braunschweig immer agressiver und militanter auf. Sowohl ein
Angriff mit Pfefferspray auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer
Kundgebung des Bündnis gegen Rechts am Nibelungenplatz als auch die
Attacke auf einen Mitarbeiter der Jugendorganisation Die Falken gehen
auf das Konto von Anhängern dieser Gruppe. Dazu kommen weitere Drohungen
und Attacken gegen Jugendliche, die sich antifaschistisch engagieren.
Wir als Bündnis gegen Rechts wünschen den beiden Opfern gute Besserung.
Von den Zuständigen in Politik und Behörden erwarten wir, dass die
Zunahme rechter Straf- und Gewalttaten in unserer Stadt endlich ernst
genommen und wirksam bekämpft wird. Es ist jetzt wichtig den
zivilgesellschaftlichen Initiativen und antifaschistischen
Jugendgruppen, die sich in unserer Stadt seit Jahren gegen Rassismus und
Neofaschismus enagieren den Rücken zu stärken und sich mit den Opfern
rechter Gewalt zu solidarisieren. In den letzten Monaten haben sich
immer wieder Menschen mit der Bitte um Hilfe und Untertstützung an uns
gewandt, die von Neonazis bedroht oder sogar angegriffen wurden. Manche
davon haben aus Angst vor Racheaktionen der Neonazis oder aus Mißtrauen
gegenüber der Polizei keine Anzeige erstattet. Wir brauchen deshalb in
Niedersachsen - und auch in unserer Stadt - endlich unabhängige undqualifizierte Opferberatungsstellen, die Menschen beraten, begleiten und unterstützen, die Opfer von rassistischen und rechten Bedrohungen und Gewalttaten geworden sind."
Eine Übersicht mit Aktivitäten und Angriffen der Neonazis der letzten Monate in Braunschweig finden Sie hier:
* Bündnis gegen Rechts: "Besorgniserregende Zunahme rechter Angriffe
und Aktivitäten",
buendnisgegenrechts.net/2016/02/16/besorgniserregende-zunahme-rechter-angriffe-und-aktivitaeten/
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"...Nach einem Streit zwischen vier Personen der NPD-Jugendorganisation „JN“ und Teilnehmern eines Infotisches für Frauenrechte kam es am Samstag vor zwei Wochen zu einer Schlägerei.
Dies teilte die Polizei Braunschweig am Donnerstag mit.
Zwei „JN“-Demonstranten“ sollen dabei einen Mann attackiert haben, der das Banner der NPD-Jugendorganisation zerriss.
Die Polizei sucht nun den Geschädigten.
Um ihre Ermittlungen gegen einige Tatverdächtige weiter führen zu können sucht die Polizei den Geschädigten einer Körperverletzung auf dem Kohlmarkt.
Der Vorfall ereignete sich bereits am Samstag, 06. Februar, gegen 13.30 Uhr.
Zunächst war es zu Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen vier Personen der NPD-Jugendorganisation „JN“ und Teilnehmern eines Infotisches für Frauenrechte gekommen.
Als die „JN“-Demonstranten ein Spruchband entrollten erschien eine bisher unbekannte männliche Person und versuchte das Vorgehen der Vier zu verhindern, indem er das Banner zerriss.
Daraufhin wurde er von zwei Personen attackiert, geschlagen und getreten.
Der Geschädigte flüchtete dann unerkannt und wird nun gebeten, sich unter Tel. 0531/476 2516 zu melden....".
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