Wie viel Strahlensuppe passt in wie viele Lastkraftwagen
und wie oft wird dann die Asselauge durch unsere Straßen gekutscht?
" ... Am Freitagmorgen sei in 658 Metern Tiefe für die vergangenen 24 Stunden rund 11,4 Kubikmeter Wasser gemessen worden, teilte das BfS mit und bestätigte Medienberichte. (...) Seit 1988 fließen täglich rund zwölf Kubikmeter Salzlauge - 12 000 Liter - in das Atommülllager ein. Die Lösung wird in Speicherbecken gesammelt und teils zur Verfüllung in das ehemalige Salzbergwerk Mariaglück (Kreis Celle) gebracht. In der Asse liegen nach offiziellen Angaben rund 126 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall..."
www.handelsblatt.com/politik/deutschland/atommuelllager-asse-saeuft-ab/3261604.html
Seit 1988 läuft täglich kontaminierte Lauge in die Asse
Seit 1988 sammelt sich also täglich Lauge. Rund 12 Kubikmeter täglich (bei vorsichtiger Angabe). Das sind pro Jahr 4.380 Kubikmeter - auch teils kontaminierte Lauge. Seit 1988 bis 2011 müssten sich demnach aktuell rund 105.120 Kubikmeter an Asselauge angesammelt haben. In Litern sind das 1-051.200 l Lauge. Offiziell kursierten Zahlen zwischen 1 Litern bis hin zu 20 Litern pro Tag kontaminierter Lauge (Angaben
BfS
). Auch bei wikipedia sind Angaben über kontaminierte Laugenmengen zu finden (
de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse
). Dort heißt jedoch schon im 2. Abschnitt, es seien weitere Laugenzuflüsse entdeckt und in Tanks (!) verfüllt worden zum Abtransport. Wenn es sich also "nur" um 1 Liter kontaminierte Lauge handelt, wieso sind dann "Tanks" (Plural) nötig? Vermieden hat man zudem, anzugeben, in welchem Zeitraum dieser eine Liter zugeströmt ist. Und in der Presse diverse widersprüchliche Mengenangaben...
All das hat mich erwogen, generell die gesamte offiziell angegebene Laugenmenge (12 Kubikmeter), bei der bis heute nicht feststeht, wieviel davon kontaminiert ist und wie viel nicht, als Beispiel genommen. Denn die gesamte Menge wird offiziell auch auf Radioaktivität geprüft, also nimmt man auch an, dass weitaus mehr Lauge kontaminiert sein kann, als offiziell zugegeben.
Ein normaler Lkw fasst durchschnittlich 35 Kubikmeter (quasi knapp 3 Tagesabsonderungen an Lauge). Bis also die bis dato angesammelte Laugenmenge (1988-2011) von 105.120 Kubikmeter allesamt nach Thune gebracht wären, benötigte man mehr als 2.000 Lastkraftwagen, die natürlich oder hoffentlich mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen auf unseren verkehrsmäßig stark frequentierten Straßen über diese lange Strecke vorbei an Äckern, Wiesen, Gewässern, Ortschaften, Gärten und Wohnhäusern, sogar mitten durch eine dicht besiedelte Stadt fahren würden.
Wieder mal alles 100% sicher?
Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass das nicht völlig abgesichert vonstatten gehen kann? Ein kleiner Vekehrszwischenfall, ein Leck, bereits beim Umfüllen oder beim Beladen verkleckerte Reifen des Lkw überziehen von der Asse bis hin nach Thune die gesamte Strecke mit kontaminierter, heißt radioaktiver Lauge. Wer möchte so etwas 100%-ig absichern? Eckert und Ziegler etwa, das BfS, Frau Mundlos oder der OB?
Erst kürzlich hatten wir eine gleiche Debatte bundesweit. Da ging es ebenfalls um uns immer und immer wieder versicherte Sicherheiten von Atomenergie und Atomkraftwerken und auch um die Sicherheit des Bergwerks Asse II als Endlagerstätte für verstrahlten und strahlenden Atommüll. Wollen wir uns jetzt etwa wieder keine Gedanken machen und lieber glauben, hoffen, dass alles gut geht, nur damit die Firma ihre Geschäfte ruhig vor Ort betreiben kann?
Es werden erst einmal also mehr als 2.000 mal solche Laugenfrachten durch Mascherode, Stöckheim, Südstadt-Rautheim, das westliche Ringgebiet, Braunschweig-Nord bis nach Wenden-Thune touren, wenn Eckert und Ziegler entweder zu weiteren Forschungszwecken oder zur endgültigen Bearbeitung dieser Laugenmengen ihre Betriebserweiterung (Hallenbau) durchsetzt.
Täglich suppt Lauge nach in der Asse - quasi eine Tankstelle für Eckert und Ziegler
www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/SAND-Dateien/Atomtransporte_Hamburg.html
Damit ist es jedoch nicht getan, denn in der Asse fließen ja täglich rund 13 Kubikmeter (13.000 Liter) Lauge nach, die kontaminiert wird bzw. ist. Nach 3 Tagen wäre demnach schon wieder ein Lkw voll, der dann auch wieder zügig nach Braunschweig-Thune müsste. So würde über lange Jahre alle 3 Tage ein Lkw quer durch die Lande kreuzen und damit das tägliche Gefahrenpotenzial verlängern, bis es dann eines Tages der Wahrscheinlichkeit nach, doch einmal zu "einem Vorfall" kommt. Radioaktive Fahrbahnverunreinigung wäre da nur der geringste Schaden. Trinkwasserverunreinigung, Bodenverseuchung, Grundwasserkontamination, aber auch Personen- und Fahrzeugkontamination der beteiligten Unfallopfer wäre die Folgen.
www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/SAND-Dateien/Atomtransporte_Hamburg.html
Wer kann mir hier versichern, dass keine Unfälle passieren werden (und es darf wirklich niemals passieren!) und dass kein Tröpfchen Lauge austreten wird? Gerade Flüssigkeiten sind extrem schwierig und sehr unsicher zu transportieren, das wissen alle, die flüssige Gefahrenstoffe fahren. Allerdings sind diese Gefahrenstoffe weitaus ungefährlicher als diese radioaktive Schwapp-Suppe!
endofroad.blogsport.de/2010/03/09/gestoppter-atomtransport/
Wenn Benzin in die Luft geht, gibt es Opfer. Schrecklich ist das, aber diese Opferzahl hält sich im Vergleich einer verseuchten Ackerlandschaft oder einer Grund- oder Trinkwasserkontamination mit radioaktiver Lauge doch in überschaubaren Grenzen.
Sind Sie wirklich gewillt, so etwas
vor ihrer Nase zu tolerieren?
Wollen sie etwa, wenn demnächst ein Lkw vor ihrem Anwesen vorbeischaukelt, dann erst genauer hinschauen, was der wohl transportiert, dass dann ihre Kinder weiter weg sind und der Spielplatz im Garten auch. Man weiß ja nie, was passiert?!
Und wenn Sie das noch nicht überzeugt hat,
dann lassen Sie uns morgen mal über die Luft- und Wassbelastung nachdenken, die uns Eckert und Ziegler demnächst zwangsläuftig bescheren muss, ohne die sie nicht herumkommen wird.
Bis dahin schlafen Sie ruhig,
liebe Wolfenbütteler, Mascheröder, Südstädter, Nordstädter und ihr Leute in Thune, die ja dann nicht nur mit den Durchfahrten, sondern mit stationärer Gefahr leben müssten.
Oder
T(h)UN SIE WAS DAGEGEN![/size]
Gruß
Helmhut